Der bayernhafen Aschaffenburg will für 7,6 Mio. € am Main eine Anlegestelle für Personenschiffe inklusive Busparkplatz bauen.
Die Idee ist es, dass Touristen direkt vom Schiff in den Bus steigen, mit dem sie zu Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Mespelbrunn gebracht werden. Andernorts gehen die Passagiere dann wieder an Bord.
Hafendirektor Wolfgang Filippi sieht in dieser Variante des Reisens einen wachsenden Trend. Angenehmer Nebeneffekt sei der dadurch abnehmende Busverkehr am Floßhafen. Zu Stoßzeiten würden Anwohner dort immer wieder Klagen.
Seit Jahresbeginn betreibt bayernhafen auch die Anlegestelle in der Stadt – im Auftrag der Kongress- und Tourismusbetriebe. Bis zu 135 m lange Einheiten können im Floßhafen anlegen. Pro Jahr erwarte man rund 150 Anlegevorgänge, heißt es.
Die geplante Anlegestelle in Aschaffenburg wird für die bayernhafen Gruppe bereits die fünfte in dem Freistaat. Die bestehenden sind Bamberg, Roth, Regensburg und Passau. Zunächst soll aber der Busparkplatz gefertigt werden.
Unweit des Standorts steht ein weiteres Vorhaben an. Entlang von Kai 1 sollen die Gleisanlagen erneuert werden. Auch in den Fuhrpark des Hafens wird investiert. Für den Containertransport zwischen Schiffen, Bahn und Lkw sollen zwei Reachstacker angeschafft werden.
Mehrere Unternehmen siedeln sich neu an im Hafen
Am nordwestlichen Rand des Hafens will sich unterdessen ein nicht näher genanntes Unternehmen niederlassen. Die Vorbeitungen liefen, heißt es. Das Geländebefindet sich in der Nähe zum Papierhersteller Sappi. Der Marktgemeinderat hat bereits die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Filippo hofft, dass 2020/21 der Baustrat erfolgen kann.
Im vergangenen Jahr hatte sich Rail One im Hafen angesiedelt, ein Hersteller von Betonschwellen für den schienengebundenen Nah- und Fernverkehr. Damit verbunden ist ein deutlicher Anstieg des Bahnverkehrs. Im vergangenen Jahr verließen demnach rund 42.000 t Schwellen den Hafen. Positiv für die Eisenbahntransporte wirkte sich auch das trockene Jahr und die damit verbundenen Einschränkungen im Schiffsverkehr aus. Entsprechend stieg der Bahnumschlag um 28 %.
Neben Rail One wurde durch Teamlog eine neue Halle für den Lkw-Achsenhersteller SAF Holland errichtet, die demnächst bezugsfertig sein wird. Auch das auf Baustoffrecycling und Entsorgung von Böden spezialisierte Unternehmen Blasius Schuster ist neu im Hafen und hat sich an Kai 2 niedergelassen.