Print Friendly, PDF & Email

Der bayernhafen Bamberg hat erstmals einen Reachstacker mit höhenverfahrbarer Gelenkkabine eingesetzt. Das Umschlaggerät stammt von der Firma Hyster und wird von baymodal Bamberg genutzt.

Baymodal Bamberg ist laut Hyster eines der ersten Unternehmen, das den Reachstacker RS46-41LSCH mit höhenverfahrbarer Kabine einsetzt. Die in der Höhe variable Kabine böte dem Fahrer eine bessere Sicht auf Container in der zweiten Reihe und ermögliche so einen schnelleren Containerumschlag, heißt es.

»Durch den Einsatz des Hyster Reachstackers mit der höhenverfahrbaren Gelenkkabine erzielen wir eine wesentliche Erleichterung für den Fahrer Container aus dem 2. Gleis zu heben«, sagt Projektingenieur Christoph Kiener bei bayernhafen. So habe der intermodale Containerumschlag vom Zug auf den Lkw bedeutend vereinfacht werden können, da der Fahrer die Kabine jederzeit hochfahren könne, um einen besseren Überblick zu erhalten.

Insgesamt verbinden pro Woche vier Containerzüge das baymodal Terminal in Bamberg mit den Häfen in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven. Die zwei 360 m langen Ladegleise können einen Ganzzug aufnehmen und diesen direkt be- und entladen.

Im bayernhafen Bamberg, der zusammen mit den Standorten Aschaffenburg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau zur bayernhafen Gruppe gehört, werden vorwiegend 20‘, 30‘ und 40‘ Container umgeschlagen. So wechseln hier die Boxen aus der Welt für Oberfranken von der Bahn auf den Lkw und die von Oberfranken für die Welt vom Lkw auf die Bahn. »Eher seltener schlagen wir derzeit Sattelauflieger und Wechselbrücken um«, sagt Kiener, der dafür in den kommenden Jahren ein höheres Potenzial sieht.

Reachstacker erhöht die Flexibilität

Technisch gesehen ist der bayernhafen dafür gerüstet. Denn der Spreader des Reachstackers kann bei Bedarf um ein Greifzangengeschirr für Wechselbrücken, das so genannte Piggyback, ergänzt werden – in der Fachsprache auch Slave Attachment genannt. »So können wir den Hyster Reachstacker flexibel für alle Aufgaben bei uns im Terminal einsetzen.«

Derzeit werden in Bamberg vor allem Container direkt vom Lkw auf die bereitstehenden Züge verladen. Damit alles reibungslos funktioniert haben auf der glatt asphaltierte Vorstaufläche bis zu 17 Lkw Platz, die nach Angaben des Hafens in durchschnittlich 10 Minuten be- und entladen werden. Insgesamt werden in dem 2008 eröffneten Terminal für den kombinierten Verkehr rund 30.000 TEU pro Jahr umgeschlagen.

»Die verfahrbare Kabine lässt sich mit Hilfe des Gelenkarmes variabel anheben und absenken«, so Rainer Marian, Head of Big Truck bei Hyster Europe, über das neue Umschlaggerät im bayernhafen Bamberg. Der Vorteil sei, dass die in Eigenregie entwickelte Kabinenkinematik unabhängig vom Mast arbeite, da das Gelenk direkt auf dem Chassis sitze. »So bleibt die Kabine fast vibrationsfrei, selbst wenn der Reachstacker längere Strecken fährt«, verdeutlicht der Experte. Da sich die Kabine neben dem Ausleger an der Seite befinde, sei auch die Sicht nach hinten besonders gut.

Der Fahrer profitiere zudem von einem ergonomischen Arbeitsplatz, da auch weniger Stöße und Schwingungen zu spüren seien, so der Hersteller weiter. Optional kann die Kabine mit einer 10-Grad-Neigefunktion ausgestattet werden, mit der sich besonders hoch gelagerte Container noch komfortabler handeln lassen sollen.

In der ersten Reihe kann der Hyster Reachstacker bis zu fünf Container hoch stapeln. Die Stapelhöhe in der zweiten Reihe beträgt vier Container und in der dritten Reihe kann die Maschine immerhin noch drei Container übereinander heben.

Stabilität durch ausfahrbare Stützen

Zwei Stabilisatoren an der Vorderachse, die sich wie Stempel fest auf den Boden drücken, erhöhen die Standfestigkeit des Reachstackers. Zudem sorgen die hydraulisch ausfahrbaren Stabilisatoren Hyster zufolge dafür, die Maschine zu stabilisieren und die Tragfähigkeit in der 2. und 3. Containerreihe sowie bei der Entladung am Gleis zu erhöhen.

»Ein wichtiger Faktor bei der Konstruktion des Reachstackers war es, den Verschleiß und den Wartungsaufwand zu minimieren«, erläutert Marian. »So unterstützen wir Hafen- und Terminalbetreiber dabei, ihre Kosten zu kontrollieren und die Betriebszeit zu maximieren.«

Dazu trägt auch die installierte Telematiklösung Hyster Tracker bei. Das Fuhrparkmanagementsystem erfasst die Betriebsstunden, unterstützt Servicechecks und den Kundendienst durch eine erste Fehleranalyse.