In den drei Wiener Häfen Freudenau, Albern und Lobau ist die Menge umgeschlagener Güter 2018 um 7,8 % auf rund 968.400 t zurückgegangen. Hauptgrund war das lange anhaltende Niedrigwasser.
Angesichts der niedrigen Wasserstände an der Donau im 2. Halbjahr 2018 sei das dennoch ein passables Ergebnis, so Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien-Holding, bei der Verkündung des Jahresergebnisses.
In Freudenau konnte die wasserseitig umgeschlagene Gütermenge von rund 50.000 t im Jahr 2017 auf rund 53.700 t sowie die Gesamtmenge inklusive Landumschlag von rund 126.000 t auf etwa 222.500 t gesteigert werden.
Die WienCont – das umschlagstärkste trimodale Containerterminal und -depot Österreichs und Tochter des Hafen Wien – schlug rund 350.000 Container um. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Einschnitt von 13,6 %. Der Rückgang sei mit dem neuen ÖBB Güterzentrum Wien Süd in Inzersdorf verbunden. Die ÖBB hätten die Züge ihrer Rail Cargo Group nach Inzersdorf verschoben. Das seien rund 30 % des vorhandenen Zugaufkommens im Hafen Wien. In diesem Jahr rechnen die Österreicher mit einem Anstieg im Containerumschlag auf 400.000 Boxen.
Anzahl von Gütertransporten per Eisenbahn steigt
Bis zu 90 Containerzüge pendeln pro Woche zwischen dem Hafen Wien und vielen europäischen Seehäfen. Neue zusätzliche Verbindungen wurden geschaffen. Seit Anfang Mai 2019 verkehrt das neue Shuttle Rotterdam-Wien und retour mit vier Zügen pro Woche über das Terminal der WienCont. Dieses neue Zugprodukt des Eisenbahnverkehrsunternehmens Ecco-Rail werde von Beginn an mit maximaler Auslastung der Züge organisiert, um eine direkte Verbindung mit Großbritannien herzustellen. Durch diese zusätzlichen Züge könne WienCont eine Erhöhung der Umschlagzahlen im mittleren einstelligen Prozentbereich verzeichnen. Eine Erhöhung der Frequenz auf acht Züge pro Woche sei bis Ende dieses Jahres 2019 geplant.
Eine wichtige Säule in Österreichs Hauptstadt ist auch die Personenschifffahrt. Mit den Aus-flugs- und Linienschiffen der DDSG Blue Danube sowie dem Twin City Liner wurden insgesamt mehr als 340.000 Passagiere befördert. Dazu kommen rund 2.400 Anfahrten von Kreuzfahrtschiffen, die fast 369.000 Passagiere gebracht haben.
In den vergangenen zehn Jahren wurden in den Ausbau des Hafen Wien gemeinsam von Hafen Wien, Wien Holding, Stadt Wien und externen Partnern über 200 Mio. € investiert, unter anderem in neue Umschlageinrichtungen, eine neue Straßen- und Schieneninfrastruktur, das Containerterminal, die Landgewinnung, den Hochwasserschutz und neue Immobilienprojekte.
Neue Unternehmen siedeln sich an, bestehende expandieren
Im Hafen Albern hat ein heimischer Bioprodukte-Hersteller seinen bereits zweiten Speicher erworben und ist derzeit dabei, diesen um einen Millionenbetrag zu renovieren und auf den neuesten Stand der Technik aufzurüsten.
Und es gibt weitere Ansiedlungen. So konnte in diesem Jahr die Ing. Rudolf Duschek GmbH gewonnen werden, ein in Wien gegründetes Fachhandwerksunternehmen, das auf Wärme- und Kälteisolierungen, Brandschutz, Innenausbau und Schallisolierungen spezialisiert ist.
Auch die Firma Baubeton im Hafen Freudenau erweitert ihr Engagement. Das Unternehmen, das sowohl klassische Standardbetone als auch Spezialbetone produziert, plant verstärkt Materialen mit dem Zug bzw. mit dem Schiff anliefern zu lassen. In diesem Zusammenhang seien größere Investitionen geplant. Ebenfalls seit 2018 neu im Hafen Wien ist die Eminamore Popcorn Vertriebs GmbH und mit einer starken Erweiterung im Carsharing-Bereich konnte die Firma MSM im Jahr 2018 punkten.
Steigerung von Umsatz und Gewinn
Die Hafen Wien-Gruppe hat das Berichtsjahr 2018 mit einem Umsatz von 62,2 Mio. € abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahr (58,1 Mio.€) entspricht dies einer Steigerung von 7,1 %. Auch beim Gewinn konnte das Unternehmen zulegen. Die 14,9 Mio. € bedeuten eine Steigerung von 1,1 % gegenüber 2017 (14,8 Mio. €). Wie schon im Vorjahr habe das Geschäft aus Vermietung und Verpachtung maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen, so Gollowitzer.