Auf dem Staffelsee in Oberbayern fährt künftig ein neues Elektroschiff. Eigner der auf der Lux-Werft gebauten »Staffelseerin« ist die Stafellsee Motorschifffahrt, die ihren Flottenneuzugang jetzt getauft hat.
Das neue Elektroboot ist 16 m lang, 4 m breit, wiegt 18 t und verfügt über 48 Sitz- sowie 22 Stehplätze. Es wird künftig im Pendelverkehr zwischen Seehausen und der Insel Buchau für Camper eingesetzt und soll beweisen, das E-Mobilität auch im Tourismus funktioniert. Zusätzlich wird die »Staffelseerin« das große Passagierschiff »Seehausen« unterstützen und Uffing und Murnau anlaufen.
Anfang Juli wurde der Neubau auf der Lux-Werft in Niederkasse-Mondorf fertiggestellt. Zwei Tage später erreichte er sein Ziel, den Staffelsee in Seehausen. Dort wurde er mit Hilfe eines Autokrans zu Wasser gelassen. Nun wurde das Schiff durch Dekan Robert Walter und Diakonin Lea Hermann-Petrat feierlich getauft.
Batteriemodule und Solarpaneele
»Die »Staffelseerin« wird mit einem Elektromotor angetrieben, der einen Dauerbetrieb von rund sechseinhalb Stunden ermöglichen soll. Verbaut sind 20 Batteriemodule. Den Strom erhalten die Akkus von den auf dem Dach montierten 32 Solarpaneelen. Somit stößt das Schiff, das nachts an eine Ladestation angeschlossen wird, kein Kohlendioxid aus.
Bevor der Neubau in Betrieb gehen kann, müssten sich die Schiffsführer zunächst einmal mit der neuen Einheit vertraut machen, sagt Gerry Meyer, Geschäftsführer der Staffelsee Motorschifffahrt. »Erst dann können wir zum normalen Fahrbetrieb übergehen.«
Gerry ist nach eigenen Angaben sehr gespannt, ob sich der Elektromotor als praktikabel erweist. Sollte das der Fall sein, sei auch eine Nachrüstung der »Seehausen« denkbar. Das 32,60 m lange Personenschiff wurde 2009 ebenfalls von der Lux-Werft gebaut und bietet an Bord Platz für bis zu 270 Personen.
»Staffelseerin« löst »Fischerin« ab
Das neue Elektroschiff, für das der Eigner nach eigenen Angaben einen Betrag im oberen sechsstelligen Bereich investiert hat, löst das in die Jahre gekommene und mittlerweile zu kleine Boot »Fischerin« ab, das zuvor die Camper auf die Insel Buchau gebracht hatte. Gefördert wurde das Projekt durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung der ländlichen Raums (ELER). Mitfinanziert hat es der Freistaat Bayern im Rahmen des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum in Bayern 2014 bis 2020.
Der Staffelsee hat eine Größe von 7,7 km². Zu ihm gehören sieben Inseln. Seine Bekanntheit verdankt er seinem moorhaltigen Wasser, das zu den wärmsten in der Region zählt. Die maximale Wassertiefe beträgt 42 m, die durchschnittliche Tiefe liegt bei 9,80 m.