Die Bedeutung der Schiene als Transportmittel von Gütern steigt weiter. Um rechtzeitig entsprechende Waggons anzumieten, bietet VTG Rail Europa seinen Service FastTrack ab sofort nun auch in Rotterdam an.
Dieser fungiert wie ein Car Sharing für Containertragwagen, die von Operatoren über ein einfaches Online-Portal direkt angemietet werden können.
VTG Rail Europe hat seinen Hauptsitz in Hamburg und verfügt mit rund 82.000 Kesselwagen, herkömmlichen Waggons und intermodalen Waggons nach Angaben des Hafenbetriebs Rotterdam über die größte Waggonflotte Europas. VTG Rail Europe vermietet intermodale Waggons auf Leasing-Basis an Operatoren und Reedereien.
»Containerwaggons sind knapp und die Nachfrage bei den Kunden groß«, sagt Rody Smal, Head of Area Benelux bei der VTG Rail Europe. »Wir haben 2015 eine aus etwa 15.000 Containertragwagen bestehende Flotte übernommen und konnten diese in kürzester Zeit vermieten.«
In der Regel hätten Containertragwagen eine gewisse Lieferzeit. Smal erläutert: Die Vorlaufzeit für die Bereitstellung eines Wagens betrage in der Regel bis zu einige Wochen: Der Verwaltungsaufwand, die Qualitätskontrollen und das Rangieren sorgten zusammen mit der europaweiten Knappheit an Wagenwerkstätten für längere Vorlaufzeiten als wünschenswert.
Das Problem erforderte eine direkte Lösung. So sei die Idee entstanden, ein Set aus Containertragwagen in einer vorgegebenen Zusammenstellung in einem Hafengebiet bereitzustellen. Über ein Internettool können Kunden dieses Set online für eine Reihe von Tagen oder sogar nur stundenweise buchen.
Das Set in Rotterdam setzt sich zunächst aus zehn 60-Fuß- und 14 90-Fuß-Containertragwagen zusammen und bietet eine Gesamtkapazität von 86 TEU. Das Buchungssystem funktioniert ähnlich wie die Online-Buchung eines Hotelzimmers oder Mietwagens. Der Kunde überprüft die Verfügbarkeit online, erklärt sich mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen einverstanden, unterschreibt einen Vertrag und kann das gebuchte Set danach im Prinzip sofort abholen und in ganz Europa einsetzen.
Test erfolgte im Hamburger Hafen
Das Konzept wurde in den vergangenen Monaten als Pilot-Projekt im Hamburger Hafen getestet. »Die Einführung war ein großer Erfolg, so dass wir den Dienst nun dauerhaft anbieten. Wir möchten das Konzept nun auf andere Hafenstädte ausweiten«, so Smal. Rotterdam als größter Containerhafen Europas sei dazu gut geeignet. Die Zusammenstellung des Sets könne in Zukunft je nach Marktnachfrage verändert werden. Auch eine zusätzliche Erweiterung sei denkbar.
»Wir möchten die Lösung möglichst vielseitig einsetzen, so dass Kapazitätsengpässe gut aufgefangen werden können. Dies dürfte perspektivisch auch eine interessante Alternative für die Binnenschifffahrt darstellen, wenn sie in Spitzenzeiten unter Niedrigwasser zu leiden hat.«