Der Hafenbetreiber CSP, (Tschechisch-Sächsische Häfen) hat in Lovosice eine neue Lagerhalle für landwirtschaftliche Güter eingeweiht. Im Auftrag von Glencore werden hier Getreide und Sojaschrot gelagert und umgeschlagen
Mit der neuen Halle habe man die Lagerkapazitäten im Hafen Lovosice noch einmal deutlich erweitert, sagt Heiko Loroff, Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO), Muttergesellschaft der CSP. In einer nur fünfmonatigen Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von 720.000€ entstand die Halle im westlichen Teil des Lovosicer Hafens, unmittelbar neben der seit 2006 bestehenden Salzlagerhalle.
Nutzer der neuen Lagerhalle und gleichzeitig strategischer Partner des CSP-Hafens Lovosice ist die Firma Glencore Agriculture Czech aus Usti nad Labem. Maurice Bensadon, Generaldirektor von Glencore, pflichtete Loroff bei und sagte: »Auch wir freuen uns sehr, mit der SBO und dem CSP-Hafen Lovosice neue Partner für gute gemeinsame Geschäfte gefunden zu haben. Der umfassende Service des Lovosicer Hafen hat uns überzeugt.«
Auf einer Nutzfläche von 1.000m² können ab sofort bis zu 3.500t Sojaschrot und Getreide eingelagert werden. Die logistische Abwicklung (Anlieferung, Umschlag, etc.) übernimmt die CSP im Auftrag von Glencore. Die Belieferung der Lagerhalle kann per Waggon und Lkw erfolgen. Dazu hat die CSP zwei moderne Getreidemuldenkipper mit GMP-Zertifizierung (Good Manufacturing Practice) sowie einen neuen Liebherr-Radlader L542 angeschafft. Dieser hat eine Kipplast geknickt von 9.800 bis 11.000 kg, einen Schaufelinhalt von 2,50 bis 3,10m³, ein Einsatzgewicht von 14.220 bis 14.500 kg sowie eine Nennleistung nach ISO 14396 von 120 kW/ 163 PS. Letztere konnte den versammelten Gästen, der SBO aus Dresden und der Belegschaft des Lovosicer Hafens gleich unter Beweis gestellt werden, indem ein großer CSP-Lkw in dunkelblauer SBO-Farbe mit silberner Schrift und Logo in weniger als 15 Minuten durch den neuen Liebherr-Radlader beladen wurde.
Der Bau der Lagerhalle sei ein weiterer Schritt zur Erschließung des Hafengeländes in Lovosice, so Loroff. Den Kunden stehen bereits eine Salzlagerhalle mit einer Kapazität von 23.000t, zwei Siloanlagen mit 40.000 und 5.000t sowie eine weitere Lagerhalle für landwirtschaftliche Güter mit 2.000t zur Verfügung.
Hafen ist trimodal angeschlossen
Der Hafen Lovosice als trimodales Terminal bietet eine verkehrsgünstige Anbindung und gewährleistet dem Betreiber zufolge einen reibungslosen Weitertransport der Güter per Binnenschiff, Eisenbahn und Lkw. Für den Schiffsumschlag werden ein Eisenbahndrehkran, ein Hochportal-Wippdrehkran und der neue Radlader genutzt. Weil die Schifffahrt auf der Elbe durch extremes Niedrigwasser nicht stattfinden kann, ruht der wasserseitige Umschlag in Lovosice aktuell.
Alle Häfen der SBO und der CSP bedienen ihre verladenden Kunden mit einer eigenen Lkw-Flotte von zwölf Sattelzugmaschinen und 29 Trailern für Vor- und Nachläufe von Containern und Massengütern. Davon stehen dem Lovosicer Hafen drei Sattelzugmaschinen und fünf Trailer zur Verfügung.
Die Tschechische Republik ist ein wichtiger Exporteur landwirtschaftlicher Güter, insbesondere von Getreide.
Christian Knoll