Der Hafen Rotterdam hat im ersten Halbjahr rund 240,7 Mio. t Güter umgeschlagen,
3,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Nie zuvor verliefen die ersten sechs Monate eines Jahres besser. Hauptgrund war der Containerumschlag
Von Januar bis Juli gingen im größten europäischen Seehafen insgesamt rund 7,5Mio. TEU über die Kaikanten. Das entspricht einer Steigerung um 6,4% im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier berichten die Niederlände von einem neuen Rekord. In Tonnen gerechnet liegt das Plus bei 4,8%. Hauptgrund für das Wachstum seien höhere Import- und Transshipmentvolumina.
LNG-Umschlag fast verdoppelt
Das Marktsegment Rohöl (+2,8%) verbuchte ebenfalls eine Steigerung. Dies habe vor allem an wachsenden Importen günstigen Öls aus den Vereinigten Staaten gelegen, so der Hafenbetrieb Rotterdam. Für die Sparte LNG (+94%) fiel der Anstieg besonders hoch aus. Hauptsächlich sei dies auf gestiegene Exporte von amerikanischem Gas nach Europa zurückzuführen. Rückgänge waren im ersten Halbjahr 2019 in den Marktsegmenten Mineralölprodukte (- 5,8%) und Agribulk (- 7,2%) zu verzeichnen.
»Der Umschlag im Hafen läuft gut, insbesondere im strategisch wichtigen Marktsegment Container« zeigt sich Allard Castelein, CEO beim Hafenbetrieb Rotterdam, zufrieden. Die Finanzergebnisse des Hafenbetriebs seien ebenfalls gut. Dies ermögliche, weiterhin in den Hafen, in die physische Infrastruktur und in digitale Lösungen für Handel und Logistik zu investieren, so der Manager.
Die Einnahmen aus Seehafengebühren sowie die Miet- und Pachteinnahmen der ausgegebenen Flächen erhöhten sich leicht, was zu einem Anstieg des Umsatzes um 4,0% auf 357,8Mio. € geführt hat. Das Segment des Flüssigmassenguts habe innerhalb dieses Wachstums den größten Teil ausgemacht, hieß es. Weil die betrieblichen Aufwendungen unterproportional zu den Erlösen gestiegen seien, habe sich auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern um 7,0% auf 134,8Mio. € verbessert.
Nach Auskunft der Niederländer lagen die Investitionen in den ersten sechs Monaten mit 177,1Mio. € auf einem hohen Niveau. Im Mai wurde der erste Pfahl für die Container Exchange Route eingeschlagen. Der Bau der Theemswegtrasse, bei der ein Teil der Hafenbahnstrecke umgeleitet wird, verlaufe nach Plan, hieß es weiter.
Für die zweite Jahreshälfte erwartet Castelein eine leichte Abschwächung beim Wachstum des Güterumschlags. Die Beziehungen zwischen den wichtigisten Handelsregionen der Welt seien im makroökonomischen Bereich weiterhin angespannt. Darüber hinaus bestünden weiter Unsicherheiten über die Einführung von Handelszöllen nach dem Brexit. »Beide Entwicklungen tragen zu unsicheren Aussichten für ein weiteres Wachstum des Welthandels bei«, so Castelein.