Im Duisburger Hafen soll mit Hilfe der chinesischen Reederei Cosco Shipping ein neues Containerterminal entstehen. Hafenchef Staake fordert mehr Förderung vom Bund
Die chinesische Reederei Cosco Shipping hatte jüngst ihre Aktivitäten im Rahmen der »Belt & Road«-Initiative durch wöchentlich zwei Seeschiff-Verbindungen von China zum Hafen Zeebrugge ausgebaut. Eingschlossen sind regelmäßige Hinterlandtransporte per Bahn in den Duisburger Hafen als zentrale Logistikdrehscheibe zum Weitertransport der Güter innerhalb Europas. Diese werden von der duisport-Tochter dpa abgewickelt. Am Standort selbst, so hieß es, wolle Cosco die logistischen Voraussetzungen dafür aufbauen.
Bei einem Kongress der IHK des Ruhrgebiets ließ duisport-Chef Erich Staake jetzt die Katze aus dem Sack. Demnach soll für rund 100 Mio. € ein neues Containerterminal in der Region gebaut werden. Ein duisport-Sprecher bestätigte die Pläne gegenüber der Binnenschifffahrt, für weitere Details sei es aber noch zu früh.
An der »One Road One Belt«-Initiative nehmen insgesamt 60 Staaten teil. Geplant sind gewaltige Investitionen von rund 900 Mrd. € entlang der gesamten »Neuen Seidenstraße« zwischen China und Westeuropa.
Duisburg ist bereits Teil dieser Initiative und beteiligt sich an Infrastrukturprojekten entlang der Route, etwa am geplanten weltgrößten Industrie- und Logistikpark »Great Stone« im weißrussischen Minsk oder an einem Terminal an der südlichen Seidenstraße im türkischen Gebze in der Nähe von Istanbul.
Etwa 35 bis 40 Züge pro Woche fahren bereits zwischen Duisburg und dem rund 10.000 km entfernten Chongqing. Ein Zug ist zumeist zwölf bis 16 Tage unterwegs. Damit ist der Bahntransport deutliche schneller als mit dem Schiff. Cosco will den Duisburger Hafen künftig als Gateway für ganz Europa nutzen.
Staake wünscht sich nun eine stärkere Förderung des Bundes für dieses geplante neue Terminal-Projekt mit einem Investitionsvolumen von geschätzt 100 Mio. €. Die Position des Duisburger Hafens im europäischen Wettbewerb sei sonst nicht länger haltbar, mahnt der Hafenchef mit Verweis auf wesentlich höhere Zuschüsse in den benachbarten Niederlanden für vergleichbare Projekte.