Auf der «4. Akteurskonferenz Linksrheinische Anlegestellen« ist darüber informiert worden, dass die Liegestelle an der Rheinauhafen-Außenseite für die Binnenschifffahrt langfristig erhalten bleibt
Ein entsprechender Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Köln, der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Köln wurde abgeschlossen. Damit schafften die Beteiligten die Grundlage, die Liegestelle für bis zu zehn Güterschiffe langfristig zu erhalten, hieß es.
Das WSA Köln werde der Ufermauer vorgelagert Dalben und Treppenaufgänge errichten, die das Anlegen von Schiffen nach heutigem Standard und den Landgang der Besatzung ohne Beanspruchung der Ufermauer ermöglichen sollen.
Birgitta Beul, Leiterin des WSA Köln: »Die Liegestelle in Köln hat eine herausragende und überregionale Bedeutung. Sie wird vor allem vom durchgehenden Schiffsverkehr genutzt und darüber hinaus von Schiffen, die ihre Güter in den Kölner Häfen und an den Anlagen des Chemiegürtels rund um Köln umschlagen.« Die Schifffahrt werde zur Nutzung von Landstrom verpflichtet. Somit werde die Abgas- oder Lärmbelästigung für die Anwohner minimiert, hieß es weiter.
»Dieser Abschluss der Nutzungsvereinbarung zeigt, dass die Akteurskonferenz mit den gebündelten Themen der Schifffahrt ein Erfolgsmodell ist. Besonders freut mich, dass langfristig der Landgang im Bereich des Rheinauhafens gesichert werden konnte«, so Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur.
Binnenschiffer protestieren
Die Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Ufermauer an der Außenseite des Rheinauhafens wird seit jeher als Liegestelle von der Güterschifffahrt genutzt. Anfang 2018 wurde die Liegestelle zunächst aus Gründen der Stand- und Verkehrssicherheit durch die HGK AG für die Schifffahrt gesperrt, was zu lautstarken Protesten der Binnenschiffer geführt hatte. Grund dafür waren nach Angaben der HGK zwei schwere Havarien. Im Dezember 2017 und im Januar 2018 hatten Binnenschiffe, die im Bereich des Rheinauhafens lagen, Festmachvorrichtungen mitsamt den Steinen herausgerissen. Anschließend wurde die Liegestelle unter Einschränkungen wieder freigegeben.
Durch ihren Erhalt der Liegestelle wird der Mangel an Liegeplätzen für die Güterschifffahrt im Raum Köln entschärft. »Wir freuen uns, dass die HGK AG, die Stadt Köln und das WSA eine belastbare, gemeinsame Lösung finden konnten. Für die Binnenschifffahrt am Rhein ist das eine sehr gute Nachricht«, sagt der Vorstandvorsitzende der HGK AG, Uwe Wedig.
Die Liegestelle bietet eine innenstadtnahe Anlege- und Übernachtungsmöglichkeit, um gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten einzuhalten, Wartezeiten zu überbrücken, Arztbesuche, Einkäufe, Freizeit oder Besatzungswechsel zu organisieren und schulpflichtige Kinder an oder von Bord zu holen.
Auf Höhe von Köln werden über den Rhein mehr als 80Mio. Gütertonnen pro Jahr transportiert. Rund 150 Güterschiffe verkehren täglich auf dem Rhein in Höhe der Domstadt.
Die Stadt Köln hat eine sogenannte »Akteurskonferenz – Linksrheinische Anlegestellen« initiiert, um die Themen der Schifffahrt zu bündeln und gemeinsam Lösungen zu finden. Beteiligt sind u.a. die Schifffahrtsverbände, Vertreter der gewerblichen Güter- und Fahrgastschifffahrt, die HGK AG, die Stadt Köln und das WSA Köln.