Seit Januar führt RheinCargo Rangierdienste und Infrastrukturbetrieb für den Stahlkonzern ArcelorMittal durch. Jetzt wird mit »Werks- und Industriebahnen« ein neuer Unternehmensbereich gegründet
Der Auftrag in Bottrop, den man mit der Wanne-Herner Eisenbahn umsetze, laufe hervorragend. Man habe in den letzten Monaten mehrere Anfragen für weitere Projekte erhalten, erläutert Wolfgang Birlin, RheinCargo-Geschäftsführer für den Bereich Schienengüterverkehr. »Das hat uns dazu bewogen, den neuen Geschäftsbereich zu etablieren«, ergänzt er. Mit der Gründung werde das bereits erfolgreiche Portfolio der RheinCargo aus Nah- und Fernverkehren um eine vielversprechende Sparte ergänzt.
Der neue Bereich wird von Peter Jacobs, der bislang den Eisenbahnbetrieb der RheinCargo in Neuss verantwortete, aufgebaut und geleitet. »Große Unternehmen aus Industrie und Logistik betreiben oft umfangreiche Eisenbahnnetze. Diese sind auf den Bedarf der Werke zugeschnitten. Die RheinCargo übernimmt hier zum einen die klassischen Aufgaben einer Eisenbahn, sprich Transport, Rangieren, Be- und Entladung sowie Stellwerksbedienung. Dazu kommen aber auch noch Infrastrukturaufgaben, wie beispielsweise Bau und Instandhaltung von Gleisanlagen, Bauwerken oder der Leit- und Sicherungstechnik«, erklärt Jacobs, der auch gleichzeitig für die Werkbahn Bottrop die Aufgaben des Eisenbahnbetriebsleiters übernommen hat. »Wir sind in der Lage, alle relevanten Dienstleistungen nicht nur im Bereich Eisenbahnbetrieb, sondern auch im Bereich Eisenbahninfrastruktur abzudecken«, sagt Jacobs.
Eisenbahn als zentrales Element
In der Prozesskette industrieller Produktionen stellten diese Bereiche sehr sensible Schnittstellen dar, so RheinCargo. Eine durchgängige Verfügbarkeit einer Werksbahn sei in diesem Zusammenhang unabdingbar. Umso interessanter sei es für Unternehmen, die Expertise der RheinCargo als Dienstleister für diese Aufgaben zu nutzen.
Das zeige sich eindrucksvoll in Bottrop: Auf den etwa 30 km langen Gleisanlagen des Werksgeländes von ArcelorMittal wird die gesamte Logistik der Ver- und Entsorgung der Kokerei mit Kohle und Koks über die Schiene abgewickelt. Hinzu kommt noch der Betrieb der Bahn im Hafen Bottrop, da ein Teil der Kohle über Binnenschiffe angeliefert und dann in Eisenbahnwagen umgeladen wird.
Auch aufgrund der Aufstellung des neuen Bereiches verändert das Eisenbahnverkehrsunternehmen der RheinCargo seine Organisationsstruktur. Die bisherigen Betriebsbereiche Nord (Neuss / Düsseldorf) und Süd (Köln) werden zusammengeführt und von Paul Schumacher geleitet. Nachfolger von Peter Jacobs als Standortleiter in Neuss wird Guido Trappen.