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Das vor zweieinhalb Jahren gegründete Joint Venture Rhenus-Arkon-Shipinvest will im Shortsea-Markt mit einem eigens entwickelten Schiffstyp einen neuen Standard setzen.

Man habe die »ersten vier« Schiffe der Serie »Hanse Eco Short Sea Coaster« in Auftrag gegeben, teilten die Partner mit. Der Baubeginn ist demnach für Februar geplant, die Ablieferung startet in der zweiten Jahreshälfte 2021. Wo die Schiffe gebaut werden, wurde bislang nicht veröffentlicht.

Die Brücke der Neubauten befindet sich im vorderen Teil

Die Hanse-Eco-Flotte ist den Angaben zufolge das Ergebnis einer Initiative von Torsten Westphal, Gründungsmitglied von Arkon Shipping, und ein eigener Schiffsstandard für den europäischen Shortsea-Verkehr. Gemeinsam mit Rhenus sei der Aufbau einer zukunftsfähigen Shortsea-Flotte »eine nachhaltige Lösung für einen bedarfsgerechten Schiffsbau«.

2017 hatte der Logistikkonzern Rhenus – mit 31.000 Beschäftigten an 660 Standorten präsent – im Rahmen einer Kapitalerhöhung 40 % an Arkon Shipping übernommen. Diese war 1995 in Haren von Torsten Westphal und den Reedern Gerhard Wessels und Heinrich Jüngerhans gegründet worden. Schon bei der Gründung der Rhenus-Arkon-Shipinvest waren innovative Schiffsprojekte als eines der Ziele genannt worden.

Die jetzt bestellten Frachter werden rund 90 m lang sein und über eine Tragfähigkeit von 4.200 t haben. Das Laderaumvolumen wird mit über 5.500 m³ angegeben.

»Unsere Hanse-Eco-Flotte zeigt einen Weg auf, dem Klimaschutz gerecht zu werden und gleichzeitig den Megatrend Digitalisierung sinnvoll einzusetzen«, sagte Westphal, gleichzeitig Managing Shareholder der Rhenus-Arkon-Shipinvest.

Man habe einige Optimierungen zur bisherigen Bauweise vorgenommen. Die vordere Anordnung der Brücke biete auch bei Decksladungen freie Sicht, die Rumpfform reduziere den Treibstoffverbrauch. Darüber hinaus soll eine vergrößerte Laderaumlänge neben den klassischen Bulk- und Breakbulk- auch Projektladungen gerecht werden. Teil des Designs ist ein durchgehendes Deck für voluminöse und sperrige Güter und Open-Top-Fähigkeit.

»Neben den ab 2020 erforderlichen Wasseraufbereitungssystemen werden die Eco-Schiffe mit einem hybriden Schiffantrieb mit Bio-Katalysator, einer Elektromotorunterstützung und einer Abgasnachbehandlung ausgerüstet«, heißt es weiter. Außerdem kann die Hauptmaschine Biotreibstoff verbrennen. Ein integriertes Automatisierungssystem sowie der Einsatz moderner Kameratechnik sollen die operativen Prozesse auf dem Schiff vereinfachen und administrative Arbeit der Kapitäne reduzieren, sagte Ralf Uebachs, Geschäftsführer der Rhenus-Arkon-Shipinvest.