Die Duisburger Schiffswerft Heinrich Harbisch genießt für ihre Schiffsreparaturen und Sonderanfertigungen einen guten Ruf. Gern würde der 111 Jahre alte Familienbetrieb künftig auch mehr Kabinenschiffe bedienen
Der Anruf kam an einem Sonntag, bei bestem Wetter. Das Kreuzfahrtschiff »Anna Katharina« war in Not. Der Propeller musste dringend gewechselt werden. Die Werft Heinrich Harbisch in Duisburg, kurz HA-DU genannt, konnte kurzfristig helfen, trotz schönem Wetter und Sonntag.
Der 135 m lange Flusskreuzer wurde ím Duisburger Außenhafen mit dem Heck ins Schwimmdock gezogen und aus dem Wasser gehoben. Eine vom Kunden beauftragte Firma wechselte den Propeller, »dabei hätten wir das auch selbst gekonnt«, sagt Werftchefin Kerstin Wendt.So gaben die eigenen Mitarbeiter Hilfestellung bei der Reparatur.
Die Traditionswerft, die bereits seit 111 Jahren besteht, ist für ihren schnellen und professionellen Service bekannt. Die Fertigung und Reparatur von Ruderanlagen ist eine Spezialität, aber auch die Arbeiten im Auftrag anderer Werften in enger Kooperation gehören zum Portfolio. Auch eigene Entwicklungen sind im Angebot. Etwa der HA-DU PowerAnker, das Hightech-Ruder, Schiffskupplungen oder Wellenabdichtungen. Neben Gütermotorschiffen steht der Service auch Fahrtgastschiffen zur Verfügung. »Das konnten wir mit der »Anna Katharina« wieder einmal unter Beweis stellen«, sagt Wendt.
Die Werft sieht in der »weißen« Schifffahrt, zu der auch die auf dem Rhein zahlreichen Ausflugsschiffe und Fähren gehören, einen interessanten Markt. Gerade für Flusskreuzer ist traditionell Köln ein zentraler Anlaufpunkt, wo auch zahlreiche Schiffe überwintern. »Aber auch wir wollen mit unserem Service gern helfen«, sagt Wendt. Ein Propellerwechsel dauere nicht einmal einen Arbeitstag. »Damit können wir gerade auch in der Saison dafür Sorge tragen, dass es nicht zu ungewollten und langen Liegezeiten kommt.«