Mannheim steigert wasserseitigen Umschlag deutlich

Print Friendly, PDF & Email

Die Mannheimer Häfen blicken auf einen erfolgreichen Oktober zurück. Insgesamt legte der wasserseitige Umschlag um 43 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu

Der Hauptgrund für den überdurchschnittlichen Anstieg ist das starke Niedrigwasser des Vorjahres, durch das die Umschlagzahlen eingebrochen waren. Die nun erzielten rund 637.000t Güter im Oktober seien ein »normales Ergebnis«, so die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim (HGM), die die Mannheimer Häfen managed. Im Oktober 2018 waren wegen der Probleme auf den Wasserstraßen nur 445.500t per Schiff in Mannheim umgeschlagen worden.

In sieben der zehn Hauptgütergruppen habe es teilweise sehr starke Anstiege gegeben. Die größten Zuwächse wurden in der Gütergruppe Land-, Forstwirtschaftliche und andere Erzeugnisse verzeichnet. Die Umschlagmenge verbesserte sich hier um 212% auf fast 17.000t. Auch bei Eisen, Stahl, und NE-Metallen gab es einen starken Anstieg auf rund 23.500t (+156 %). Am drittstärksten legte prozentual gesehen der Güterumschlag in der Sparte Andere Nahrungs- und Futtermittel zu. Im Vorjahresmonat waren hier 77.663t umgeschlagen worden, im Berichtsmonat nun 179.432t (+131%). Auch in den Gütergruppen Erze und Metallabfälle (+82%), Erdöl, Mineralerzeugnisse, Gase (+42%), Steine und Erden (+39%) und Chemische Erzeugnisse (+33%) gab es deutliche Steigerungen. Der wasserseitige Containerumschlag legte um mehr als ein Fünftel auf gut 9.000TEU zu Ein Umschlagrückgang war dagegen in der Gütergruppe Feste mineralische Brennstoffe (-11%) festzustellen.

Der durchschnittliche Wasserstand bei Rheinpegel Mannheim lag mit 2,69m um 1,55m höher als der Durchschnittspegel des Vorjahresmonats (1,14m). Seinerzeit gab es eine mehrere Monate anhaltende Niedrigwasserperiode und entsprechend deutlich weniger Umschlag auf der Wasserseite, da die Schiffe weniger Ladung aufnehmen, oder teilweise gar nicht mehr fahren konnten. Nicht nur Mannheim, sondern auch viele andere deutsche Binnenhäfen hatten unter den niedrigen Wasserständen gelitten.

In den ersten zehn Monaten dieses Jahres gingen in den Mannheimer Häfen etwa 6,5Mio.t Güter über die Kaikanten, 2,9% mehr als im selben Zeitraum 2018. Bis zum Jahresende rechnet die HGM mit einem Umschlag, der voraussichtlich knapp unter 8Mio.t liegen wird. Dies sei ein ordentliches Ergebnis.

Während der Niedrigwasser-Periode 2018 wurden Gütertransporte teilweise auf die Schiene verlagert. Diese Waren wieder auf die Wasserstraßen zurückzuholen, sei ein schwieriges Unterfangen, so die Mannheimer. Bei einigen Güterarten sei dies noch nicht wieder gelungen.

In der Vergangenheit hatte es vor allem an Elbe und Donau Probleme mit niedrigen Wasserständen gegeben. Der Rhein blieb davon weitestgehend verschont. Von dem Niedrigwasser im Sommer 2018 war hingegen auch Deutschlands wichtigste Wasserstraße betroffen. Da diese Situation sowohl für die dort verkehrenden Binnenschiffer als auch für die ansässigen Häfen neu war, traf es sie weitestgehend unvorbereitet. So bedurfte es großer Anstrengungen, die Waren anderweitig zu transportieren, etwa per Lkw und Bahn.

Sollte es in den kommenden Jahren häufiger zu lange anhaltenden Niedrigwasserzeiten kommen, wollen die wasserstraßen-affinen Unternehmen künftig vorbereitet sein. Sowohl die Firmen im Hafen als auch die Speditionen hätten inzwischen Überlegungen angestellt, was in solchen Situationen getan werden könnte, so die HGM. Es könnten beispielsweise flachere Schiffe eingesetzt werden, oder Einheiten an Orten geleichtert werden, an denen noch genügen Fahrwassertiefe vorhanden sei.

Um der Umwelt gerecht zu werden, sorgen die insgesamt 12.000m2 Photovoltaik-Anlagen inzwischen dafür, dass die HGK ihren Eigenbedarf an Energie deckt. Darüber hinaus wurde die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt und Bewegungsmelder sorgen dafür, dass das Licht nur dann brennt wann es benötigt wird. Durch diese und andere Maßnahmen habe man den Stromeigenverbrauch in den vergangenen Jahren von rund 850.000 kWh auf 550.000 kWh verringern können. »Wir treffen Jahr für Jahr Maßnahmen, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen«, so die HGM. Eines der langfristigen Ziele sei die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energien.