Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bezuschusst zwei Umschlaganlagen in Nürnberg und Regensburg mit insgesamt fast 14,9 Mio. €
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die beiden »Zukunftsschecks« im vergangenen Monat in Nürnberg übergeben. Weil die Kapazität des KV-Terminals im bayernhafen Nürnberg erreicht ist, wird die Anlage auf dem vorhandenen Grundstück ausgebaut und zusätzlich um zwei Abstellgleise erweitert. In Modul 1 werden zwei Abstellgleise zu Umschlaggleisen umfunktioniert und es wird drei neue Krananlagen geben. Die Gesamtinvestition in den Ausbau des KV-Terminals in Nürnberg beträgt nach Angaben der bayernhafen-Gruppe, die den Hafen betreibt, rund 20Mio. €, die Fördersumme beläuft sich auf 13,56Mio. €.
Die Genehmigung des Terminalausbaus durch die Regierung von Mittelfranken liegt bereits vor. Der Baubeginn ist in diesem Jahr geplant, die Inbetriebnahme für Ende 2022 / Anfang 2023. Durch den Ausbau des KV-Terminals erhöht sich dessen Kapazität um 100.000 auf 370.000 Ladeeinheiten pro Jahr.
Das KV-Terminal Nürnberg ist per Intermodalzug fahrplanmäßig verbunden mit den deutschen Seehäfen, mit Rotterdam, transalp mit Norditalien sowie mit dem chinesischen Chengdu.
Förderung hilft beim Start
»Die Förderungen sind eine eminent wichtige Starthilfe«, betont bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann. Gemeinsam mit Partnern habe man den Kombinierten Verkehr an den Standorten Nürnberg, Regensburg, Bamberg und Aschaffenburg groß gemacht.
»Unternehmen in der gesamten Metropolregion Nürnberg profitieren vom KV-Terminal im bayernhafen Nürnberg – und dies im Import wie im Export«, sagt Alexander Ochs, Mitglied der bayernhafen-Geschäftsleitung und Geschäftsführer der Betreibergesellschaft von bayernhafen Nürnberg und Roth, der Hafen Nürnberg-Roth GmbH. »Jetzt steht die nächste Ausbaustufe an – die KV-Förderung des Bundes unterstützt uns dabei.«
Geld fließt in Digitalisierung
Außerdem übergab Verkehrsminister Scheuer einen Zukunftsscheck an den bayernhafen Regensburg. Hier fließen 433.700 € in den Neubau einer KV-Umschlaganlage, Gesamtvolumen des Projekts: 1,75Mio. €. Im neuen »Trailerport« für kontinentale Verkehre werden Wechselbrücken und Sattelauflieger auf die Bahn verladen. Es sei der erste Umschlagplatz dieser Art in Bayern, heißt es.
Zielverkehre für das Terminal werden zum einen innerdeutsche Relationen sein, um beispielsweise den Zulieferverkehr für den Automotivesektor zu optimieren. Zum anderen werden aber auch Zusatzkapazitäten für den typischen alpenquerenden Güterverkehr geschaffen, um etwa die Brennerautobahn zu entlasten.
Neu investiert wird vor allem in den Bereich Terminaldigitalisierung, um die Datenerfassung und den Ladungsdurchlauf zu beschleunigen. »Wir freuen uns, mit der Unterstützung des Bundes beschleunigt den Bedarf nach neuen Verkehrsverknüpfungen decken zu können«, sagt Klaus Hohberger, Mitglied der Geschäftsleitung bayernhafen. Gespräche mit zukünftigen Nutzern liefen bereits.
Durch die neue KV-Umschlaganlage sollen künftig bis zu 52.000 Ladeeinheiten pro Jahr auf Schiene und Wasserstraße verlagert werden.
»Mein Haus macht jeden Tag aktiven Klimaschutz. Deshalb investieren wir auch in den Kombinierten Verkehr. Heute unterstützen wir mit 14Mio. € die Umschlaganlagen in Nürnberg und Regensburg. Damit können wir mehr Güter auf Schiene und Wasserstraße verlagern. Das heißt: »Weniger Lkw-Fahrten, weniger Stau und weniger CO2-Emissionen«, so Scheuer.
Seit Beginn der Förderung 1998 hat der Bund mehr als 90 Baumaßnahmen an privaten Terminals unterstützt. Ziel ist es, den Güterverkehr auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Allein 2019 wurden 92,7Mio. € Fördermittel für den Neu- und Ausbau privater KV-Umschlaganlagen bereitgestellt.