Im niederländischen IJmuiden entsteht derzeit die größte Schleuse der Welt. Um den Beton dafür zu produzieren, wurde ein mobiles Werk errichtet
Um den Hafen Amsterdam auch künftig für die neuen Schiffsgenerationen mit noch größeren Abmessungen zugänglich zu machen, wird in IJmuiden am Nordseekanal, der Amsterdam mit dem Meer verbindet, eine neue Schleuse gebaut. Mit einer Länge von 500m und einer Breite von 70m gilt das Bauwerk als das weltgrößte seiner Art. Genutzt werden kann es von Schiffen mit einem Tiefgang von bis zu 18m.
Das Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von etwa 700Mio.€ und soll in einer Bauzeit von rund sieben Jahren fertiggestellt werden, rund 300.000m³ Beton werden benötigt, der vor Ort in einer mobilen Betonmischanlage erzeugt wird.
Wichtigstes Kriterium bei der Wahl der Betonmischanlage sei für Dyckerhoff Basal, niederländische Tochtergesellschaft des Zementherstellers Dyckerhoff, eine schnelle Inbetriebnahme und die Möglichkeit für einen künftig schnellen Standortwechsel gewesen, um kurzfristig mit der Betonproduktion bei zeitlich begrenzten Bauprojekten beginnen zu können, heißt es. Darüber hinaus sei eine theoretische Ausstoßleistung von bis zu 150 m³/h eine wesentliche Anforderung an die Mischanlage, um zuverlässig über den ganzen Tag auch Lieferspitzen abdecken zu können.
Die mobile Betonmischanlage Mobilmix 3.5-C von Liebherr erwies sich als optimale Lösung unter den gegebenen Rahmenbedingungen und wurde deshalb von den Niederländern ausgewählt. Die mobile Mischanlage wurde in Containerbauweise mit CSC-Zulassung geliefert und per Schiff an ihren Einsatzort gebracht.
Die Mobilmix 3.5-C sei dank ihrer Containerbauweise und der Montage auf Stahlfundamenten für die schnelle Installation und das Umsetzen bei temporären Bauprojekten bestens geeignet, sagt Liebherr. Ein Umsetzen der Anlage sei innerhalb von vier Tagen möglich. Dank der bereits integrierten Isolierung sei die Mobilmix 3.5-C ebenfalls optimal für den Winterbetrieb ausgerüstet.
Die Betonmischanlage ist mit einem Liebherr-Doppelwellenmischer DW 3.5 ausgestattet, den das Unternehmen als »robust und zuverlässig« beschreibt. Durch das dreidimensionale Mischprinzip ermögliche der DW 3.5 eine optimale Betonhomogenität. Zusätzlich sei er besonders gut für kurzfristige Rezeptwechsel geeignet. Mit der Mobilmix 3.5-C ließen sich bis zu 150m³ Beton pro Stunde herstellen, als Doppelanlage sogar bis zu 300m³, so Liebherr. Die intuitive Bedienung der Anlage erfolgt über die in Eigenregie entwickelte Steuerung Litronic-MPS an einem PC-Arbeitsplatz.
Alle Komponenten seien durch die großzügigen Aufstiege und Bühnen auch für Servicearbeiten optimal zugänglich und böten genügend Platz für Werkzeug und Arbeitsequipment, so der Hersteller. Die neue Schleuse soll Anfang 2022 für den Schiffsverkehr freigegeben werden.