Insgesamt gibt es kaum neue Aufträge an deutschen Wasserstraßen im Vergleich zum Vorjahr. Viele Wasserwege werden für größere Schiffe vorbereitet, dementsprechend müssen auch die Schleusen ausgebaut werden. Im Folgenden ein Überblick von ausgewählten aktuellen und künftigen Maßnahmen, beauftragt durch die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung (WSV)
1 – Wehr Geesthacht (siehe Beitrag S.31 ff )
Im Vorgriff auf die bauliche Umsetzung der Grundinstandstandsetzung werden Unterhaltungsmaßnahmen vollzogen, Die Uferwand Süd sowie der Hauptzulauf werden in einer vorgezogenen Maßnahme umgesetzt, um so die Wiederherstellung der FAA Süd frühestmöglich zu realisieren.
Bauzeit: ab 2021 (Uferwand Süd und Hauptzulauf), 2024 (Wehrfeld 3).
Beteiligte Firmen: WTM Engineers.
2 – Schleuse Lüneburg
Für die bessere Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens wird der Engpass im Norddeutschen Kanalnetz am Schiffshebewerk Lüneburg am Elbe-Seitenkanal (ESK) durch den Bau einer neuen Schleuse mit 38m Hubhöhe, 225m Nutzlänge und 12,50m Kammerbreite beseitigt.
Bauzeit: ab 2026.
3 – Ausbau Havel-Oder-Wasserstraße (HOW)
Auf der HOW ist zurzeit eine Befahrbarkeit mit maximal 2m abgeladenen Schiffen möglich. Bereits mit Fertigstellung des Schiffshebewerks Niederfinow werden sich die Schifffahrtsbedingungen aber verbessern. Mittelfristig erfolgt für das 2,80m abgeladene Großmotorgüterschiff ein Ausbau mit Begegnungseinschränkungen. Dieses Projekt steht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes (BVWP) 2030 und im Bundeswasserstraßenausbaugesetz. Aktuelle Baumaßnahmen finden zurzeit in der HOW-Scheitelhaltung statt. Im Bereich Marienwerder-Finow erfolgt seit Anfang 2019 über eine Länge von 7km der Ausbau für größere Schiffseinheiten.
Bauzeit: k.A.
Beteiligte Firmen: Strabag Wasserbau.
Weitere Ausbaulose befinden sich in konkreter Vorbereitung, beispielsweise im Bereich Eberswalde und westlich von Niederfinow.
4 – Fahrinnenanpassung Berliner Nordtrasse
Die »Fahrrinnenanpassung der Berliner Nordtrasse« ist eingebettet in das Ver-kehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 (VDE17), dessen Ziel es ist, den gleich-wertigen Anschluss von Berlin, Brandenburg und Magdeburg über die Untere Havelwasserstraße, den Elbe-Havel-Kanal und den Mittellandkanal an das Netz der Wasserstraßen im Westen Deutschlands, insbesondere den Rhein und den Hamburger Hafen, zu erreichen. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt für die heute gängigen Schiffseinheiten und eine Abladetiefe von 2,80m: Großmotorgüterschiff (GMS, 110m lang) und Schubverband (SV, 185m lang), beide mit einer Breite von 11,45m. Für den sicheren Verkehr werden die Fahrrinnenverhältnisse der Berliner Nordtrasse auf rund 9km Streckenlänge angepasst. Das bedeutet im Wesentlichen: die bereichsweise Herstellung der erforderlichen Ausbautiefe den abschnittsweisen Ersatz von bestehenden Ufersicherungen sowie die bedarfsgerechte Errichtung von Wartestellen
Bauzeit: ab 2020
Beteiligte Firmen: Pöyry (Generalplaner). Leistungen: Trassierung der Fahrlinie für die MGS, Definition des Ausbauprofils hinsichtlich Fahrtiefe und Uferbefestigung, Einbindung querender Brücken sowie Erstellung der öffentlich-rechtlichen Genehmigungsgutachten
5 – Uferinstandsetzung Landwehrkanal
Ziel der Maßnahme ist die Instandsetzung der schadhaften Uferabschnitte der historischen Regelbauweise des über 150 Jahre alten Kanals, der inmitten der Hauptstadt liegt. Gegenwärtig werden verschiedene Sanierungsverfahren auf ihre Eignung geprüft sowie das Planfeststellungsverfahren vorbereitet.
Bauzeit: 2023-2033
6 – Ausbau Sacrow-Paretzer-Kanal
Der Ausbau des 12km langen Sacrow-Paretzer Kanals ist Bestandteil des Verkehrswegeprojektes Deutsche Einheit Nr. 17. Nachdem zwei Straßenbrücken erneuert und auf 5,25m Durchfahrtshöhe angehoben wurden, erfolgt der Ausbau des Gewässerbettes bis einschließlich des Abzweigs in den Havelkanal am Göttinsee.
Bauzeit: 2014–2020
Beteiligte Firmen: ARGE SPK Los1: Ludwig Freytag, Mette Wasserbau, TAGU Tiefbau. Los 2: Hülskens Wasserbau
7 – Streckenausbau und Ersatz der Schleusen am Stichkanal nach Salzgitter (SKS)
Die Strecke des SKS wird ausgebaut und die Schleusen Wedtlenstedt und Üfingen durch neue Bauwerke ersetzt. Künftig können dann auch Großmotorgüterschiffe (GMS) mit einer Abladetiefe von 2,80m den Stichkanal befahren. Der rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss für den Streckenausbau liegt vor, mit dem Beschluss für die Schleuse Wedtlenstedt wird im Frühjahr dieses Jahres gerechnet.
Bauzeit Strecke: 2020–2028, Bauzeit Schleuse Wedtlenstadt: ab 2020, Bauzeit Schleuse Üfingen: ab 2023
8 – Stichkanal Hildesheim (SKH) – Streckenausbau
Die Schleuse Bolzum wurde bereits 2012 fertiggestellt. Nun ist der Streckenausbau in der Planung. Für den südlichen Bereich des SKH-km 13,5 bis 14,405 (B6) wurde im November 2019 der Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Für den mittleren Bereich SKH-km 1,45 bis 13,5 wird zurzeit die Umweltverträglichkeitsstudie und der landschaftpflegerische Begleitplan erstellt. Mit der Einleitung des Planungsverfahrens wird nicht vor 2021 gerechnet
Bauzeit des südlichen Abschnittes: 2023–2025, Bauzeit des mittleren Abschnittes: ab 2025
9 – Neue Schleusen Dortmund-Ems-Kanal (DEK) Nord
Die zum Teil mehr als 100 Jahre alten Großen Schleusen Bevergern, Rodde, Venhaus, Hesselte und Gleesen werden ersetzt, um die Befahrbarkeit des Streckenabschnitts für das Großmotorgüterschiff (GMS) herzustellen. Begonnen wurde am Standort Gleesen einschließlich der Anpassung der Vorhäfen. Die Schleuse Gleesen befindet sich derzeit im Bau. An den Schleusen Venhaus und Rodde wurden die Arbeiten inzwischen ebenfalls aufgenommen. Bis 2030 sollen die Maßnahmen an allen fünf Schleusen abgeschlossen sein.
Bauzeit Schleuse Gleesen: 2018 bis 2026, Bauzeit Schleuse Venhaus: 2020 bis 2026, Bauzeit Schleuse Rodde 2020 bis 2027, Bauzeit Schleuse Hesselte: zurzeit unklar, da ein Klageverfahren läuft, Bauzeit Schleuse Bevergern: bis 2030, die Vorlage des Ausführungsentwurfes ist bis Ende 2020 vorgesehen.
Beteiligte Firmen: Johann Bunte Bauunternehmung (als Generalunternehmer für die neue Schleuse Gleesen, Vorarbeiten für neue Schleusen Venhaus und Rodde)
10 – Dortmund-Ems-Kanal (DEK)-Süd – Kanalüberführung Ems (siehe Beitrag S.34 f)
11 – Dortmund-Ems-Kanal (DEK)-Süd – Stadtstrecke Münster
Auf einer Länge von 4,2km ist eine Streckenaufweitung erforderlich. Der Ausbau erfolgt auf eine Wassertiefe von 4m. Um die Begegnung von zwei GMS zu ermöglichen, ist in Kurvenbereichen eine Aufweitung von bis zu 77m notwendig. Im Stadtbereich kreuzen neun Brücken und fünf Düker. Fünf Brücken und ein Düker sind noch zu bauen. Der Streckenausbau beginnt voraussichtlich ab 2022. Die gesamte Maßnahme soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Bauzeit: bis 2027
Beteiligte Firmen: k.A.
12 – Dortmund-Ems-Kanal (DEK)-Süd – Los 1: Stadtstrecke Datteln
Die Veröffentlichung der Ausschreibung zum 1. Bauabschnitt der Maßnahme kann erst nach den notwendigen Umbauarbeiten der 110kV-Bahnstromleitung BL 464 durch die Bahn AG erfolgen.
Bauzeit: k.A.
13 – Dortmund-Ems-Kanal (DEK) Schleuse Henrichenburg
An der Schleuse Henrichenburg, der einzigen wasserseitigen Zufahrt zum Hafen Dortmund, steht die Sanierung der Untertore einschließlich der Lager und Dichtungen an.
Bauzeit: ab August 2020
14 – Ausbau Datteln-Hamm-Kanal (DHK) – Los 3 (südlich von Lünen)
Die Maßnahme umfasst den Ausbau des künstlichen Wasserweges von km 11,120 bis 14,158 auf dem Nord- und Südufer im Bereich der Stadt Lünen unter Berücksichtigung der Beseitigung von Bergschäden aus dem untertägigen Steinkohleabbau. Dafür erfolgt zunächst der Abbruch und Neubau der Gahmenerstraßen-Brücke Nr. 460 bei DHK-km 12,955 von Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2022, bevor von 2022 bis 2024 die Strecke DHK Los 3 in Angriff genommen werden kann.
Bauzeit: bis 2024
15 – Datteln-Hamm-Kanal (DHK) Los 6 West
Das Bauvorhaben umfasst die Tiefbauarbeiten für die Querschnitts- und Wendebeckenerweiterung des DHK, Ausbaustrecke Hafen Hamm, Los 6 West. Die Ausbaumaßnahmen erfolgen im Uferbereich von km 33,800 bis km 34,710 am Nordufer und von km 34,642 bis km 34,940 am Südufer (Die Kilometrierung des Kanals läuft von Datteln zu Berg). Die Ausbaustrecke wird im Westen durch die Radbod-Brücke und im Osten durch den bereits bestehenden nördlichen Teil des Wendebeckens begrenzt.
Bauzeit: 2021 bis 2024
16 – Ausbau Wesel-Datteln-Kanal (WDK) bis Marl und Ersatzneubau der großen Schleusen sowie Brückenhebung bei Ersatzneubau
Mit dem Ausbau des WDK bis Marl und dem Ersatz der Schleusen für das 3,40m abgeladene GMS soll die mögliche Auslastung erhöht und damit die Kapazität des Kanals gesteigert werden. Die Herstellung größerer Brückendurchfahrtshöhen auf das Maß von 5,25m über GWo (oberen Grenzwasserstand) im Zuge von Ersatzneubauten ist eine wesentliche Voraussetzung zur Ermöglichung eines durchgehend uneingeschränkten Verkehrs von Containerschiffen mit zwei Boxenlagen sowie von Chemietankern bei entsprechenden Ladungszuständen (Leerfahrten). Die Schleusenkammern in Datteln, Ahsen und Dorsten sind bereits fertig gestellt. Die Instandsetzungen der verbleibenden Kleinen Schleusenkammern in Friedrichsfeld, Hünxe und Flaesheim erfolgen nun in einem nächsten Schritt.
Bauzeit: bis 2026
Beteiligte Firmen: k.A.
17 – Sanierung Nischenpoller in den großen Schleusen des Wesel-Datteln-Kanal (WDK)
Ende 2017 die Nischenpoller für alle großen Kammern der sechs Schleusen des WDK für die Schifffahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit konnte für jährlich insgesamt 1,8Mio.€ an allen sechs Schleusen ein Festmacherdienst Ende 2018 den Dienst aufnehmen, um die Binnenschiffe bei der Einfahrt in die Schleuse nun an den Kantenpollern am oberen Rand der Schleuse zu vertäuen. Die Planungen zur Pollersanierung sind bereits angelaufen.
Bauzeit: k.A.
18 – Ausbau Rhein-Herne-Kanal (RHK)
Der RHK wird von km 25,0 bis km 45,6 also von der Stadt Gelsenkirchen (Schalke Nord) bis zur Stadt Castrop-Rauxel (Becklem / Henrichenburg) ertüchtigt. Der Ausbau gehört zu den laufenden und fest disponierten Projekten im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 (Maßnahme Nr. W52). Das Projekt »Ausbau des Rhein-Herne-Kanals (Östlich Gelsenkirchen)« ist mit der laufen-den Nummer 6 in der Anlage des Wasserstraßenausbaugesetzes (WaStrAbG – vom 23.12.2016; Bundesgesetzesblatt I Nr. 65 vom 28.12.2016) aufgeführt. Derzeit ist im oben genannten Bereich des RHK eine Befahrbarkeit mit einem 2,50m abgeladenen Schiff möglich. Mit dem Ausbau soll die Befahrbarkeit für das 2,80m abgeladene üGMS und SV hergestellt und qualitativ verbessert werden. Der Streckenbau ist in mehrere Lose unterteilt. Die noch ausstehenden Lose sind kurz vor der abschließenden Umsetzung (Los 4) bzw. noch in der Planungsphase (Lose 3, 5 und 6 sowie Schleuse Wanne-Eickel). Der Ausbau Los 3 des RHK-km 24,5 – 28,9 ist Teil dieses Projekts und derzeit von Mitte 2026 bis Mitte 2029 geplant.
Bauzeit: bis 2029
19 – Instandsetzung der Kammerwände der Ruhrschleusen Duisburg und Raffelberg
Die Oberflächen der Massivbauteile in den Schleusenkammern sind zum Teil erheblich geschädigt und müssen erneuert werden. Des Weiteren sind auch die Nischenpoller beschädigt. Weil sie nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen, sind sie nicht mehr nutzbar. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurden die Zapfen 2011 zum Großteil zurückgebaut. Das grundsätzliche Ziel ist der sichere Betrieb der Schleuse bis zum Ende der planmäßigen Nutzungsdauer im Jahr 2069. Eine Voruntersuchung liegt zu beiden Maßnahmen vor.
Bauzeit: bis 2026
20 – Sohlstabilisierung und Abladeoptimierung zwischen Duisburg und Stürzelberg
Die Maßnahme erstreckt sich von Rhein km 722,500 bis km 769,000 im Bereich zwischen Duisburg und den Neuss-Düsseldorfer Häfen beziehungsweise dem Hafen Stürzelberg (Ortslage Dormagen). Es werden wenige lokale Tiefenengpässe beseitigt. In diesem Streckenbereich sind Stabi-lisierungsmaßnahmen an der Rheinsohle ohnehin dringend notwendig. Im Rahmen der Stabilisierungsmaßnahmen ist die Bereitstellung einer größeren Fahrrinnentiefe ohne wesentliche Veränderung der Wasserstraße möglich. D.h. die Befahrbarkeit des Rheins kann um +30 cm auf eine Fahrrinnentiefe von 2,80 m unter dem Gleichwertigen Wasserstand (GlW) zwischen Duisburg und den Neuss-Düsseldorfer Häfen und um +20 cm auf eine Fahrrinnentiefe von 2,70 m unter GlW zwischen den Neuss-Düsseldorfer Häfen und dem Hafen Stürzelberg qualitativ verbessert werden. Aktuell laufen Voruntersuchungen in den verschiedenen Maßnahmenbereichen. Im Bereich Bockum-Krefeld sind Sohlstabilisierungsmaßnahmen vorgesehen, deren Vergabe in diesem Jahr beginnen soll.
Bauzeit: ab 2021
21 – Mosel: Zweite Schleusenkammer Lehmen
Für den Bau einer zweiten Schleusenkammer mit 210m Kammerlänge und 12,5m Kammerbreite ist ein Planfeststellungsbeschluss ergangen. Die notwendigen Haushaltsmittel wurden im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eingeworben, derzeit werden die planerischen Vorbereitungen durchgeführt. Ein Planfeststellungsverfahren wurde beantragt und ein Erörterungstermin erfolgte bereits im November 2017. Nach Vorlage des Planfeststellungsbeschlusses kann die Ausführungsplanung erstellt und die Ausschreibungen erfolgen. Derzeit wird die Ausführungsplanung durchgeführt und die Vergabeunterlagen vorbereitet.
Bauzeit: 2021 bis 2026
22 – Abladeoptimierung Mittelrhein
Die Maßnahme erfolgt zwischen Rhein km 508,000 und km 557,000 im Bereich Mainz/ Wiesbaden bis St. Goar. Das Projekt gehört zum vordringlichen Bedarf (Engpassbeseitigung) im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 30,7 (Maßnahme Nr. W25) und wurde deshalb auch unter der laufenden Nummer 1 in der Anlage des Was-serstraßenausbaugesetzes (WaStrAbG – vom 23.12.2016; Bundesgesetzblatt I Nr. 65 vom 28.12.2016) aufgenommen. Das Projekt ist für Wirtschaft und Arbeitsplätze im Rheinkorridor von größter Bedeutung. Es werden lokale Tiefenengpässe am Rhein beseitigt. Ziel ist es, in der Fahrrinne die gleichen Tiefenverhältnisse wie in den Abschnitten ober- und unterhalb zu erreichen. Die aktuellen Planungen sehen eine Anpassung der Fahrrinnentiefe bei Niedrigwasser um +20 cm von 1,90 m auf 2,10 m unterhalb eines Bezugs-wasserstandes vor, sowie eine Verbesserung der Verhältnisse bei Mittelwasser. Das Projekt befindet sich in der Phase der Voruntersuchung, die in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.
Bauzeit: k.A.
23 – Ersatzstauanlage Obernau am unteren Main
Der Main stellt den wichtigen Transportweg für Güter vom Rheingebiet in den Bereich Nürnberg, Bamberg und über den Main-Donau-Kanal und die Donau bis nach Regensburg und Passau dar und verbindet schließlich als einziges Flusssystem nach Grenzübertritt die Transportwege von der Nordsee zum Schwarzen Meer. Die Einkammer-Schleuse Obernau (300 m Nutzlänge, 12 m Breite und 4 Hubhöhe) am unteren Main wird gleichwertig ersetzt. Die Maßnahme schließt einen Fischaufstieg und einem Wehrersatz mit Schlauchwehr ein.
Bauzeit: 2024 – 2034.
24 – Main-Donau-Kanal (MDK) Schleusenersatz Erlangen und Kriegenbrunn
Aufgrund von Standsicherheitsdefiziten müssen die beiden ca. 40 Jahre alten Schleusen Kriegenbrunn und Erlangen am MDK erneuert werden. Beide Schleusen besitzen eine Hubhöhe von 18,30m. Das Planfeststellungsverfahren für beide Schleusen ist abgeschlossen. Die Ausschreibung der Baumaßnahmen ist für 2021 vorgesehen, der Neubau wird jeweils etwa sechs Jahre dauern. Nach Fertigstellung werden die alten Schleusen rückgebaut.
Bauzeit: Schleuse Kriegenbrunn ab 2022.
Beteiligte Firmen: ARGE WTM Engineers, Schömig-Plan Ingenieurgesellschaft, KHP König und Heunisch, Schleuse Erlangen: ab 2023
25 – Schleuseninstandsetzung und Verlängerung am Neckar
Der Neckar von Mannheim bis Plochingen soll für das 135m-Schiff befahrbar gemacht werden. Dafür gilt es, an jeder der 27 Staustufen jeweils eine Schleusenkammer durch Verlängerung oder Neubau auf eine Nutzlänge von 135m zu bringen.
Bauzeit: ab 2021 (Baubeginn Schleuse Kochendorf)
26 – Ersatzneubau Wehr Wieblingen
Die Wehranlage besteht aus sechs Wehrfeldern. Sie wurde von 1922 bis 1925 erbaut und in den Jahren 2006 bis 2010 teilsaniert. Das Wehr Wieblingen ist in der »Liste der Wehre in Zustandsnote 3,7 bis 4,0, die einer Grundinstandsetzung oder eines Ersatzes bedürfen«, aufgeführt. Als Ergebnis der Voruntersuchung hat sich als wirtschaftlichste Variante der »Ersatz-neubau im Oberwasser mit Drucksegmenten« und der Rückbau des alten Wehres herauskristallisiert.
Bauzeit: ab 2024
27 – Ersatzneubau Wehr Neckarsulm
Die Wehranlage wurde 1925 errichtet und besteht aus vier Wehrfeldern. Das Wehr Neckarsulm ist in der »Liste der Wehre in Zustandsnote 3,7 bis 4,0, die einer Grundinstandsetzung oder eines Ersatzes bedürfen«, aufgeführt. Die Voruntersuchung ergab als wirtschaftlichste Variante den »Ersatzneubau mit Schlauchverschluss« und den Rückbau der alten Wehranlage.
Bauzeit: ab 2023
28 – Ersatzneubau Wehr Beihingen
Die 1913 bis 1915 errichte Wehranlage besteht aus vier Wehrfeldern. Das Wehr Beihingen ist grundinstandzusetzen oder zu ersetzen. Die Voruntersuchung ergab als wirtschaftlichste Variante den »Ersatzneubau eines 3-feldrigen Schlauchwehres« und den Rückbau der alten Wehranlage.
Bauzeit: ab 2022
29 – Ausbau der Donau und Verbesserung des Hochwasser-schutzes von Straubing bis Vilshofen
Die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern haben sich im Jahr 2014 darauf geeinigt, den Abschnitt der Bundeswasserstraße Donau von Straubing bis Vilshofen ausschließlich mit flussregelnden Maßnahmen auszubauen und gleichzeitig den Hochwasser-schutz für ein 100-jährliches Hochwasser herzustellen. Die Kilometrierung des Kanals läuft von Datteln zu Berg Bund und Bayern werden dabei durch die Rhein-Main-Donau Wasserstraßen GmbH (RMD) vertreten, die Anfang dieses Jahres durch das Bundesland Bayern erworben worden ist. Beide Vorhaben werden in einem gemeinsamen Verfahren bei der Planfeststellungsbehörde der GDWS durchgeführt. Im Sommer 2014 wurde das Planfeststellungsverfahren für den Teilabschnitt 1 (Straubing – Deggendorf) durch öffentliche Auslegung eingeleitet. Der Planfeststellungsbeschluss wurde Ende 2019 erlassen und wird mit Ablauf der Klagefrist Anfang März 2020 rechtskräftig. Mit dem Vorhaben wird der bestehende Tiefenengpass an der Donau reduziert aber nicht beseitigt: Erhöhung der Fahrrinnentiefe um mind. 20 cm bei RNW. Die Anzahl der Tage mit einer prak-tisch nutzbaren Abladetiefe von 2,5 m nimmt dadurch um etwa 56 Tage auf dann 200 Tage pro Jahr zu. Die Westanbindung des Hafens Straubing-Sand wird verbessert, d.h. dass die Fahrrinnentiefe von der Schleuse Straubing bis zum Hafen um insgesamt 65 cm erhöht wird. Darüber hinaus wird die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs optimiert. Der Baubeginn der Tiefbauarbeiten für den Wasserstraßenausbau Teilabschnitt 1 ist Ende 2020 vorgesehen. Es wird mit einer Bauzeit von ca. sieben Jahren gerechnet. Die Kosten für den Ausbau der Wasserstraße werden zu 2/3 von der BRD (BMVI) und 1/3 von Bayern (BayStMB) getragen. Das Planfeststellungsverfahren für den 2. Teilabschnitt von Deggendorf bis Vilshofen wurde analog zum 1. Teilabschnitt mit öffentlicher Auslegung der Unterlagen Ende 2018 eingeleitet. In 2020 werden zunächst die Erörterungstermine für die privaten Einwender stattfinden. Die Erörterungstermine für die Träger öffentlicher Belange sind noch nicht terminiert.
30 – Wehr- und Schleusenanlage Kachlet
Die Wehranlage Kachlet bei Passau wurde 1927 fertiggestellt und hat nach mehr als 90 Betriebsjahren ihre Nutzungsdauer erreicht. Zur Wiederherstellung einer langfristigen Stand- und Betriebssicherheit wird die Grundinstandsetzung der Wehranlage inklusive Ufermauer und Wehrvorplatz vorangetrieben. Vorausgehend dazu werden parallel Baumaßnahmen umgesetzt, welche den Betrieb der Wehranlage bis zur abgeschlossenen Grundinstandsetzung sicherstellen sollen.
Bauzeit: ab 2021 (Ufermauer), ab 2024 (Wehranlage).
Für die Schleusenanlage Kachlet ist eine Grundinstandsetzung vorgesehen. Aktuell wird die Vorplanung durchgeführt, die durch vorlaufende Sicherungsmaßnahmen unterstützt wird. Durch entsprechende Planungen der Maßnahmen in den beiden Schleusenkammern soll die Schifffahrt bestmöglich aufrechterhalten werden. Bauzeit: ab 2023