Das Fährunternehmen Teso hat drei Jahre nach der Inbetriebnahme der »Texelstroom« nun die offiziellen Emissionsdaten des Schiffes veröffentlicht. Im Vergleich zu einem Bestandsschiff ist die hybridbetriebene Fähre deutlich umweltschonender
Im Herbst 2016 brach die auf der spanischen Werft Construcciones Navales del Norte (LaNaval) in Bilbao gefertigte »Texelstroom« zu ihrer ersten Überfahrt zwischen der niederländischen Insel Texel und dem Hafen in Den Helder auf. Das moderne Fährschiff zog dabei nicht nur wegen seiner Größe (Länge: 135m, Breite 28m) und seinem auffälligen Design die Aufmerksamkeit auf sich. Vielmehr setzt es in Sachen Umweltfreundlichkeit neue Maßstäbe, denn die »Texelstroom« gilt als die erste Fähre Europas, die mit einer Hybrid-Kombination aus Gas, Diesel und Sonnenenergie fährt.
An Bord gibt es zwei Maschinenräume. In einem davon befinden sich zwei 12-Zylinder-Dual-Fuel-Motoren der Serie DZD von ABC aus Belgien. Sie leisten je 2.000 kW und treiben jeweils einen Generator des spanischen Herstellers Indar an. In dem anderen wirken zwei ABC DZC 12-Zylinder-Dieselmotoren, die ebenfalls je 2.000 kW leisten. An beiden Enden des Schiffes sind zwei Ruderpropeller von Rolls-Royce installiert, die von wassergekühlten Elektromotoren angetrieben werden.
Da ihre Schiffe täglich vielfach das Weltnaturerbe Wattenmeer durchqueren, ist es Teso ein großes Anliegen, »aktiv zum Erhalt dieses einzigartigen Naturgebietes beizutragen.« Laut aktueller Zahlen ist dies mit der Inbetriebnahme der »Texelstroom« gelungen: Der Ausstoß schädlicher Emissionen konnte demnach seit 2016 deutlich reduziert werden. Für die Untersuchung verglich ein unabhängiges Testbüro periodische Messungen des Neubaus mit der Teso-Fähre »Dokter Wagemaker«, die seit 2005 im Dienst ist.
Weniger Schadstoffausgestoß
Im Vergleich zu der »Dokter Wagemaker« produzierte die »Texelstroom« nach Auskunft des Betreibers 53% weniger Stickstoffoxide, 43% weniger Ruß und Feinstaub sowie 15% weniger CO2. Zudem habe sie 2019 pro Überfahrt im Schnitt 17% weniger fossile Brandstoffe verbraucht als ihr Vorgänger. Darüber hinaus benötigt das Schiff dank des Batteriepakets zur Speicherung von grünem Landstrom im Fahrbetrieb durchschnittlich einen Motor weniger, wie es heißt.
Durch die größere Kapazität der »Texelstroom« (1.750 Personen und 350 Fahrzeuge pro Überfahrt) sei es möglich, pro Fahrt 10% mehr Fahrzeuge zu transportieren als mit der »Dokter Wagemaker«. Per übergesetztem Fahrzeug könne so zusätzlich rund ein Viertel (22%) Energie gespart werden, so der Betreiber.