Die duisport-Gruppe hat im vergangenen Jahr 65,3 Mio. t Güter umgeschlagen.
Das ist ein Minus gegenüber Vorjahr von 4,2 Mio. t. Besonders groß waren die Einbußen
beim Schüttgut Kohle und bei Stahl
Der Kohle- und Stahlbereich verringerte sich um 20% im Vergleich zum Vorjahr. Als Hauptursache führen die Duisburger die sinkende Industrienachfrage und den verkündeten Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland an. Dazu seien Einschränkungen im Skandinavienverkehr durch die zeitweise Sperrung der Öresundbrücke sowie eine abgeschwächte Nachfrage nach chemischen Vorprodukten gekommen.
Der Schiffsumschlag lag im vergangenen Jahr bei 14 Mio. t und damit auf dem gleichen Niveau wie 2018. Demnach hat es keine Aufholeffekte gegenüber dem Niedrigwasser-Phase gegeben. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 16 Mio. t.
Auch beim Containerumschlag gab es Einbußen. 2019 wurden 4 Mio. TEU verladen, rund 100.000 TEU weniger als im Jahr zuvor. Dennoch bleibt das Boxen-Geschäft mit einem Anteil von etwa 60% das wichtigste duisport-Geschäftsfeld. »Sowohl Bahn als auch Schiff haben Transporte verloren«, sagt Vorstandschef Erich Staake.
Grund seien die Billigtransporte per Lkw mit einem beispiellos niedrigen Preisniveau. Verschiebungen im Modal Split seien trotz allen Beteuerungen so nicht mehr umsetzbar. Der Rückgang im Umschlag hat sich 2019 nicht auf den Umsatz von duisport ausgewirkt. Dieser erhöhte sich sogar um 5,1 % auf 292,6 Mio. €. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 2,1% von 42,5 auf 43,4 Mio. €. Der Jahresüberschuss lag bei 13 Mio. €, ein Plus von 6,8 %.
Wegen der Corona-Pandemie rechnet duisport mit negativen Folgen und einem »zweistelligen« Verlust beim Umsatz. Der Abschied von der Kohle, die fortgesetzte Krise im Stahl, die Energiewende, und nicht zuletzt die Corona-Krise wirkten jetzt wie ein zweiter Strukturwandel für ganz Nordrhein-Westfalen, sagt Staake. »Ich rechne aber trotz allen Einbußen nicht mit einem Krisenjahr.«
An den strategischen Projekten werde festgehalten. Die Digitalisierung von logistischen Angeboten soll weiter vorangetrieben werden. Auch anspruchsvolle Infrastrukturprojekte wie logport VI würden forciert, sagte Staake.
Große Hoffnungen setzt duisport auf die Handelsbeziehungen mit China. Hier sieht man sich als zentrale Drehscheibe für Mitteleuropa. Rund 30% des gesamten Handels per Güterzug zwischen China und Europa werde bereits mit wöchentlich bis zu 40 Zügen über Duisburg abgewickelt. Der zeitweise Rückgang als Folge der Corona-Krise ist überwunden.