Durch das Projekt »RPIS 4.0« soll die Kooperation von neun Häfen am Oberrhein vertieft werden. Anfangs ging es nur um Containerverkehre, nun wird die Plattform auf Bulk-Verkehre ausgeweitet
Seit dem Jahr 2012 kooperieren die neun Oberrheinhäfen in der Dreiländer-Region, die ein zentrales Bindeglied im TEN-T-Kernnetz darstellt. Dies sind die Häfen Basel, Weil am Rhein, Mulhouse, Colmar/Neuf-Brisach, Strasbourg, Kehl, Karlsruhe, Ludwigshafen (Rhein) und Mannheim.
Ausgehend von den Empfehlungen der Gutachten eines ersten Vorhabens « Upper Rhine, a connected corridor » (2012-2014), das zum Ziel hatte, Prioritäten für Investitionen oder Kooperationsvorhaben der Hafengruppierung zu bestimmen, haben die Häfen in einem zweiten Projekt »Pilot Implementation of an ICT Upper Rhine Traffic information Platform« (2015-2018) die Plattform RPIS zur Optimierung des Managements von Containerverkehren auf dem Rhein entwickelt und vorangetrieben. Schon zu Beginn dieses Jahres gab es die Idee, die Plattform um Verkehrssegmente und Nutzergruppen zu erweitern. Im April wurde schließlich eine Befragung von Akteuren der Binnenschifffahrt am Oberrhein aus dem Bereich Schütt- und Stückgut durchgeführt. Anhand dieser Erhebung konnte ein Katalog von Anforderungen an ein neues Modul für Bulk-Verkehre erarbeitet werden. Insgesamt elf Unternehmen hätten ihr Interesse bis jetzt bekundet, sich in die Entwicklung dieses Moduls aktiv einzubringen, so die Projektverantwortlichen. Gerade am aktuellen Bespiel Corona habe sich wieder gezeigt, wie wichtig digitale Dienste und Prozesse seien, heißt es im neuen RPIS-Newsletter. Das System konnte demnach »durchgängig und ohne jeglichen Einfluss« während des Corona-Shutdowns den operativen Betrieb der Stakeholder erleichtern.
»Wir nehmen die Umstände der herausfordernden Zeiten sehr ernst und werden nun verstärkt auch das Thema der neuen digitalen Dienste für RPIS angehen. Damit beabsichtigen wir das Angebot für die verschiedenen Akteure noch weiter auszubauen und somit eine möglichst reibungslose, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Binnenhäfen zu fördern«, heißt es.
Seit Kurzem ist auch der Duisburger Hafen mit im Boot. Zwischen den Rheinhäfen und europas größtem Binnenhafen soll wird eine langfristige Partnerschaft angestrebt. Ziel der Projektbeteiligten sei es, die Entwicklung von Verkehrsträgern sowie Informationsströmen weiter nutzbringend auszubauen. RPIS sei dabei künftig ein wichtiger Baustein in der duisport-Strategie zum Aufbau eines umfassenden Hafenkommunikationssystems.