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In den Weser-Häfen werden zwei zusätzliche Anschlüsse für Binnenschiffe installiert.

Dazu kommen sechs Anlagen für Seeschiffe. Investition: 32,4Mio. €

Diesen Beschluss hat jetzt der Bremer Senat gefasst. Die Investition teilen sich Land und Bund. »Die Schaffung von Landstromanlagen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum grünen, klimaneutralen Hafen«, sagt die zuständige Wirtschaftssenatorin Claudia Schilling. Der Strom soll daher zu 100% aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.<p>Bisher lag der Fokus bei der Landstrombereitstellung im Bereich der Hafen- und Service-Schifffahrt. Im Rahmen des neuen Investitionsprogramms werden zwei Anschlüsse für die Binnenschifffahrt innerhalb des Bremer Industriehafens geschaffen, so dass dann alle relevanten Anlegestellen für die Flussschiffer ausgerüstet sind.

Bis Ende 2023 sollen zudem im stadtbremischen Überseehafen zwei Landstromanlagen für Seeschiffe im Bereich des Containerumschlags, eine im Bereich des RoRo-Umschlags und eine im Umfeld des Kreuzfahrtterminals entstehen. Im Fischereihafen kommen drei Anlagen für Behördenschiffe und eine für die Forschungsschifffahrt hinzu.

Die Schaffung von Landstromanlagen für die Seeschifffahrt sei ein weiterer Schritt und ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum grünen, klimaneutralen Hafen. Die Landstrombereitstellung für die ortsfesten Anlagen solle deshalb auch zu 100% aus erneuerbaren Energien erfolgen, bekräftigt Schilling.

»Diese politische Zielstellung steht im Einklang mit dem ‚Green Deal‘ der Europäischen Union und ist in gleicher Weise auch Gegenstand des aktuellen Koalitionsvertrages und des Klimaschutzprogramms auf Bundesebene«, ergänzt die Wirtschaftssenatorin.

Bereits im Herbst 2019 hatte sie gemeinsam mit den weiteren vier norddeutschen Ländern und dem Bund eine Absichtserklärung über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Nutzung von Landstrom in den Häfen unterzeichnet. »Ich freue mich sehr, dass aus einer Absichtserklärung jetzt auch konkrete Maßnahmen folgen und wir in den bremischen Häfen keinen kleinen Schritt machen, sondern gleich mit einen richtig großen vorangehen«, sagt Schilling.

»Auch Reeder müssen mitmachen«

Gleichzeitig nahm sie aber auch die Reeder in die Pflicht, ihre Schiffe insgesamt umweltfreundlicher zu gestalten und zu betreiben. Dazu gehöre es, zügig möglichst viele Frachter entsprechend umzurüsten, beziehungsweise Neubauten mit den notwendigen Vorrichtungen für eine Nutzung von Landstrom in Auftrag zu geben.

Eine saubere Schifffahrt gelinge nur im Schulterschluss aller Beteiligten. Je mehr Häfen Landstromanlagen zur Nutzung zur Verfügung stellten, umso wirtschaftlicher werde es auch für die Reedereien ihre Schiffe entsprechend umrüsten zu lassen, so Schilling. Noch wichtiger aber sei es, dass die Branche insgesamt mehr Anstrengungen hin zu einer emissionsfreien Schifffahrt unternehme.

»Schiffe verbringen die meiste Zeit auf See und da ist es nur konsequent, dass neben den Maßnahmen in den Häfen, nun vermehrt auf neue emissionsarme, beziehungsweise -freie Antriebe gesetzt wird«, erläuter die Wirtschaftssenatorin.