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Nach der Freigabe des Bundeskartellamtes hat Rhenus nun final den Kaufvertrag zur Übernahme der Mehrheitsanteile an der Deutschen Binnenreederei unterzeichnet. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Dem Vernehmen nach ist die Übernahme aber geradezu ein Schnäppchen. Nicht einmal 20Mio. € werden demnach aus Duisburg an den bisherigen Eigner, die polnische OT Logistics, für die Mehrheit der Anteile sowie die Schiffe überwiesen. Zum Vergleich: Für die Imperial-Flotte muss die HGK rund 176 Mio. € plus Schulden zahlen. Der Kaufvertrag zwischen Rhenus, der OT Logistics sowie Carl Robert Eckelmann sei jetzt unterzeichnet worden, heißt es. OT und Eckelmann hielten gemeinsam 97,2% an der Reederei.

Die Deutsche Binnenreederei mit Büros in Berlin und Hamburg ist vor allem auf den ostdeutschen Wasserstraßen sowie in Polen aktiv. Schwerpunkte liegen im Containerverkehr sowie dem Transport von trockenem Massengut und Schwergut. Das 1949 gegründete Unternehmen disponiert mehr als 700 Schiffseinheiten mit einer Gesamttragfähigkeit von rund 400.000tdw. Bei Rhenus liegt der Schwerpunkt dagegen auf dem Rhein.

»Die Deutsche Binnenreederei verspricht eine hervorragende Ergänzung unserer aktuellen Aktivitäten«, sagt Thomas Maaßen, Sprecher der Geschäftsleitung der Rhenus Transport. Mit der Übernahme werde die Präsenz insbesondere im ostdeutschen Kanalnetz sowie in Polen, aber auch in den Benelux-Staaten, Frankreich und entlang der Donau verstärk. Zudem passen die Containergeschäfte sehr gut zu den Aktivitäten der Contargo und der NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik.

Die OT Logistics will sich den Angaben zufolge auf die Entwicklung der Hafenaktivitäten und der speditionellen Dienstleistungen konzentrieren. Zudem sei der Verkauf eine wichtige Etappe bei der Umsetzung des Sanierungsplans, um die Verschuldung deutlich zu reduzieren, sagt Konrad Hernik, CEO von OT Logistics.

Zuvor hatte das Bundeskartellamt die geplante Übernahme freigegeben. Trotz einer starken Marktposition der Beteiligten gebe es weder im Bereich des Binnenschifftransports noch bei den nachgelagerten Logistikmärkten wettbewerbliche Bedenken, hieß es seitens der Behörde.