Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat entschieden, auf die Befahrensabgabe für den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) zu verzichten. Bis zum 31. Dezember soll sie ausgesetzt werden. Dadurch wird die Schifffahrt um rund 10Mio. € entlastet.
Alexander Geisler, Geschäftsführer des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler (ZVDS), begrüßt den Schritt »außerordentlich«. Gemeinsam mit der Initiative Kiel Canal und anderen Partnern aus der maritimen Industrie haben wir in den letzten Wochen intensiv für den Verzicht der Befahrensabgabe zur Unterstützung des Kanals sowie der Schifffahrt geworben. Gleichzeitig betonte er: »Nun gilt es diesen wichtigen Schritt zügig umzusetzen, damit möglichst viele Schiffe davon profitieren können und wieder den Kanal nutzen.«
Laut Geisler stagnieren die Gütermenge, die mit Schiffen im Shortsea-Bereich transportiert wird, in den letzten 15 Jahren – auch wegen der vergleichsweise ungünstigen Kostenstruktur gegenüber anderen Verkehrsträgern. Dies sei auch der Grund, »warum der vollständige Verzicht auf die Befahrensabgabe – wie auf den Binnenwasserstraßen – unser mittelfristiges Ziel bleibt.«
Etliche Reeder schicken ihre Schiffe inzwischen auf den Umweg über das dänische Skagen, weil die zusätzlichen Kraftstoffkosten nicht ins Gewicht fallen, so das Argument. So sparen sie die Gebühren für die Kanalpassage, die von der Schiffsgröße abhängen.