Im Hafen Wien ist eine neue Solaranlage in Betrieb genommen worden. Sie liefert künftig ein Fünftel des Strombedarfs für das Gewerbegebiet HQ7
Der Hafen Wien hat gemeinsam mit Wien Energie eine Photovoltaikanlage auf einem bestehenden Gewerbegebäude im sogenannten Areal HQ7 errichtet. Ab sofort wird damit am Standort beinahe ein Fünftel des gesamten Strombedarfs aus Sonnenenergie gedeckt.
Das entspricht einer jährlichen Erzeugung von 290.000 kWh. Umgerechnet können mit dieser Menge 110 Wiener Haushalte ein ganzes Jahr mit Öko-Strom versorgt werden. Insgesamt wurden 1.066 Solarmodule auf einer Fläche von rund 5.500 m² verbaut.
»Um die Position des Hafen Wien als erstklassige Wirtschaftsdrehscheibe zu stärken, haben wir in den vergangenen Jahren konsequent in den Hafenausbau investiert«, sagt der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Ob Hafenausbauprogramm, neue Umschlageinrichtungen oder die Infrastruktur vor Ort – der Hafen Wien werde Zug um Zug aufgerüstet. Dazu gehöre auch die Nutzung digitaler Systeme und erneuerbarer Energien. »Durch die neue Photovoltaikanlage setzen wir einen wichtigen Schritt für den Umwelt- und Klimaschutz«, so Hanke.
Das Gewerbeareal HQ7 wurde vom Hafen Wien 2017 als Fläche für Betriebsansiedelungen angekauft. Auf dem Grundstück befinden sich Büros, Werkstätten, Lagerhallen, Garagen und Parkplätze. Es handelt sich um die größte Betriebsflächenerweiterung des Hafen Wien seit Gründung im Jahr 1979.
Das neue Solarkraftwerk wurde – wie beim seit 2017 bestehenden im Hafen Freudenau – in enger Kooperation zwischen Wien Energie und dem Hafen Wien realisiert. Wien Energie hat die Photovoltaikanlage finanziert und errichtet, der Hafen pachtet sie.
WienCont steigert Umschlag
Unterdessen hat WienCont, Terminalbetreiber im Hafen Wien, deutliche Zuwächse im Containergeschäft vermeldet. Die Marke von 400.000TEU soll dieses Jahr erreicht werden.
Zuletzt hatte es, vor allem wegen dem verstärkten Wettbewerb mit dem ÖBB-Terminal in Inzersdorf, rückläufige Zahlen gegeben.
»In diesem Jahr werden wir die magische Marke von 400.000 Containereinheiten übertreffen«, sagt Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer. Zum Vergleich: 2019 wurden am Containerterminal rund 376.000TEU abgewickelt. Zudem sei die die Zahl der wöchentlichen Züge, die in Wien in Richtung der europäischen Seehäfen abgefertigt werden, auf 110 erhöht worden. Das neu aufgebaute Trailer-Geschäft sei trotz der anhaltenden Corona-Krise ein »Zusatz-Turbo«, heißt es. Die Züge kommen unter anderem aus Hamburg, Rotterdam, Antwerpen, Koper oder Rijeka. Der Umsatz soll laut WienCont ungefähr das Niveau von 2019 erreichen. Damals wurden rund 36Mio. € und ein Gewinn von 3,6Mio. € erwirtschaftet.