Für die beiden Nachbarländer weist die Statistik für das zweite Quartal gegenläufige,
aber in den einzelnen Gütergruppen durchaus uneinheitliche Trends aus
Auf den Binnenwasserstraßen Berlins sind im 2. Quartal insgesamt 325.712 t Güter befördert worden. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein deutlicher Rückgang um -13,3% oder -50.162 t. Der Rückgang gehe maßgeblich auf die Güterabteilungen »Sekundärrohstoffe, Abfälle« (-43,6% bzw. 33.254 t), »Kokerei- und Mineralölerzeugnisse«(-87,6% bzw. 24.920 t) sowie »Kohle, rohes Erdöl und Erdgas«(-25,5% bzw. 4..749 t) zurück. Ein geringer Anstieg um 17,3% bzw. 12.983 t bei »Chemischen Erzeugnissen« und Agrarprodukten sowie »Sonstigen Mineralerzeugnissen« habe das nicht ausgleichen können, teilte das Statistische Landesamt mit.
Die Güterbeförderung zwischen Berlin und anderen Bundesländern hatte einen Anteil von 82,3% bzw. 267.959 t und nahm somit im Vorjahresvergleich um -16,0% ab. Der Güterempfang verringerte sich um -8,5% bzw. 20.105 t und der Güterversand um -38,0% bzw. 30.769 t. 37,9% dieser Güter wurden von und nach Brandenburg, 25,8% von und nach Sachsen-Anhalt und 19,8% von und nach Niedersachsen befördert.
Die Güterbeförderung betraf fast ausschließlich die Güterabteilungen »Erze, Steine und Erden« mit 38,7%, »Sonstige Mineralerzeugnisse« mit 23,1%, »Holzwaren, Papier, Pappe, Druckerzeugnisse« mit 15,1% sowie »Sekundärrohstoffe, Abfälle« mit 13,2%. 65,7% der 650 gezählten beladenen Schiffe mit und ohne eigenen Antrieb fuhren unter deutscher und 31,4% unter polnischer Flagge.
Der Containerumschlag spielte bei der Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt Berlins keine Rolle. In die Statistik zählt allerdings der Umschlag im BEHALA-Westhafen nicht mit hinein, der bei jährlich 150.000 TEU liegt und mit Bahnverkehren abgefahren wird. Mehrere Versuche, Containerlinien mit Gütermotorschiffen nach Hamburg aufzubauen, waren wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit wieder aufgegeben worden. Koppelverbände wurden bislang nicht getestet.
Brandenburg mit beachtlichen Steigerungen
Brandenburg kann eine gegenteilige Bilanz vorweisen. Insgesamt wurden zwischen April und Juni 748.168 t Güter befördert. Das ist gegenüber dem Vorjahresquartal immerhin ein Anstieg von 11,7% bzw. 78.575 t. Und das Plus wurde trotz erheblicher Einbußen bei »Erze, Steine und Erden« um -60,9% bzw. 101.761 t erzielt. Eine Zunahme gab es in den Güterabteilungen »Sekundärrohstoffe, Abfälle« sowie »Landwirtschaftliche und verwandte Erzeugnisse« mit einem Zuwachs von 65,4% bzw. 189.559 t.
Die Güterbeförderung zwischen Brandenburg und anderen Bundesländern hatte einen Anteil von 69,0% bzw. 515.938 t und stieg somit um 27,7% an. Während der Güterempfang hier um 4,7% bzw. 8.989 t sank, erhöhte sich der Güterversand um 57,0% bzw. 120.770 t. 28,4% dieser Güter wurden von und nach Niedersachsen, 24,4% von und nach Nordrhein-Westfalen sowie 22,3% von und nach Berlin befördert.
Innerhalb Brandenburgs wurden 48.853 t transportiert, was 6,5% der gesamten Gütermenge entspricht. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Rückgang um 85.335 t bzw. 63,6%.
EU-Verkehr legt deutlich zu
Im grenzüberschreitenden EU-Verkehr wurden 183.377 t bzw. 24,5% aller Güter bewegt. Das ist gegenüber dem 2. Quartal 2019 ein Zuwachs um 52.129 t bzw. 39,7%. Die Güterbeförderung betraf fast ausschließlich die Güterabteilungen »Sekundärrohstoffe, Abfälle« mit 42,1%, »Landwirtschaftliche und verwandte Erzeugnisse« mit 21,9% sowie »Metalle und Metallerzeugnisse« mit 13,4%. Von den 1.517 beladenen Schiffen mit und ohne eigenen Antrieb fuhren 65,0% unter deutscher und 26,4% unter polnischer Flagge. Der Containerumschlag spielt in den Häfen Brandenburgs ebenfalls keine Rolle.