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Wenn es um automatische Bahnführungen geht, ist argonics um Geschäftsführer Alexander Lutz ein geeigneter Ansprechpartner. Verschiedene Binnenschiffe, darunter Containerfrachter, Fahrgastschiffe und Schubverbände setzen seit 2017 auf die automatische Bahnführung des sogenannten argoTrackPilot. Sie hätten bereits über 100.000 Stunden automatischer Fahrt hinter sich, sagt Lutz. Seit November 2017 habe man etwa 100 Systeme verkauft, die meisten davon in die Niederlande. Hier ist Alphatron für den Vertrieb zuständig. Ab dem 1. Januar 2021 könnten solche Systeme laut Lutz gemäß der Modernisierungsrichtlinie mit bis zu 80% gefördert werden. In Kalkar präsentierte argonics die Version 2.0 des argoTrackPilot. Neu eingeführt wurden ein Leitliniendienst sowie Sicherheitskorridore. Man kann nun auch manuell eingreifen (Hebel mit haptischem Feedback), danach folge das System wieder automatisch der vorher festgelegten Route, sagt der Experte. Ferner könne man sich virtuell an die Linie seines vorausfahrenden Vordermannes dranhängen. Diese Funktion wird als argoTargetPilot bezeichnet. Die dahinter steckende Idee: das vordere Schiff ist komplett bemannt, während die dahinter fahrenden Frachter mit reduzierter Crew unterwegs sind. Ein Testprojekt hat den Titel Novimar. Im November sei eine Abschlussdemonstration in den Niederlanden vorgesehen, sagt Lutz. Die Tests seien auf dem Schiffsimulator bei MARIN erfolgt. Bis zum Jahr 2023 will argonics zudem eine Kollisionsvermeidung integrieren. Eine Sensorfusion beim Radar und AIS sei hierfür ebenso wichtig wie die Prädiktion anderer Schiffe. Es sollen Begegnungsbereiche errechnet sowie Ausweichbahnen berechnet werden.