Der Antriebsanlagen-Hersteller Schottel streckt seine Fühler weiter Richtung Russland und Südeuropa aus. In St. Petersburg wird ein Service-Center errichtet, in Bozen hat eine neue Niederlassung eröffnet
In St. Petersburg hat das Unternehmen bereits eine Niederlassung. Das neue Service-Center soll die Position auf dem russischen Markt künftig zusätzlich stärken.
Dafür hat die Geschäftsführung des deutschen Antriebsexperten den Kauf eines 3.000 m großen Grundstücks genehmigt. Ein Verwaltungsgebäude mit Reparaturwerkstatt und ein Lager ist dort geplant. Der Bau soll innerhalb der kommenden beiden Jahre erfolgen.
Schottel führt seine starke Marktposition in Russland auf die Ausstattung einer hohen Anzahl an Binnenschiffen mit Antriebssystemen zurück, insbesondere im Fracht- und Passagiersegment. »Die Entscheidung für ein neues Service-Center nimmt die Kundenanforderungen im Bereich der Antriebswartung auf«, so Schottel.
Durch das Service-Center soll sich die Transportdauer verkürzen. Insbesondere bei größeren Reparaturarbeiten werde man künftig Unterstützung vor Ort bieten können, heißt es.
»Unsere Planungen beinhalten einen Lagerbestand an vormontierten Großteilen für den Modulaustausch«, kündigt das Unternehmen an. Dieser Bestand werde die regelmäßig erforderlichen Revisionen nach 5, 10 und 15 Jahren deutlich vereinfachen und beschleunigen. Seitens der Kunden seien dies wesentliche Schlüsselfaktoren, die zum Kauf eines Schottel-Antriebssystems und dessen lebenslangen Kundendienst führten.
Das Portfolio des zukünftigen Service-Centers werde auch die »local content«-Regularien abdecken, da dann am Standort Einheiten mit Komponenten wie Propeller und Düsen montiert werden könnten.
Das neue Service-Center zählt zu OOO Schottel, das 2011 gegründet wurde und elf Beschäftigte zählt. Ein Team aus vier Service-Technikern führt bereits die Wartung von über 400 Schiffen mit Antriebsanlagen von Schottel sowie die Inbetriebnahme neuer Anlagen durch. Die Geschäftsführung hat Sergey Chestny inne.
Auf dem italienischen Markt ist Schottel seit mehr als 60 Jahren vertreten. Im Neubaugeschäft würden vor allem Passagierschiffe und Schlepper seit Jahren wachsende Erfolge verzeichnen. Von der neuen Niederlassung in Bozen sollen insbesondere Kunden aus dem Megayacht-Bereich profitieren.