Im Hafen Lüneburg am Elbe-Seitenkanal (ESK) erhöht ein neuer Umschlagbagger die Flexibilität. Inzwischen gehen auch Holzprodukte über die Kaikanten. Zudem ist eine Elektro-Ladestation für Binnenschiffe in Planung
Für 2,3 Mio. € wird der trimodal angebundene Hafen Lüneburg modernisiert. Die Arbeiten sind inzwischen nahezu abgeschlossen. Die südliche Uferwand (Schiffsliegeplatz 7) ist nach der 2019 erfolgten Entschlammung des Hafenbeckens, nun als Schiffsliegeplatz verfügbar, die dazugehörige Umschlagfläche wurde um zwei befestigte Flächen ergänzt, um dort Material lagern zu können. Zudem sind am Liegeplatz 7 und in der benachbarten Gleisanlage, Anlagen zur Förderung von Düngemitteln für Raiffeisen Getreidelagerhaus Lüneburg-Embsen integriert worden, 0das die neue Düngemittelhalle betreibt.
Mit einem neuen Hafenmobilbagger, inklusive diverser Anbauteile für unterschiedliche Waren, ist jetzt der Umschlag an allen Schiffsliegeplätzen, an der Bahn und auf den Lagerflächen möglich.
Zudem ist das Hafenbetriebsgelände eingezäunt worden und verfügt in den Hauptzufahrten nun über ein Zugangskontrollsystem. Die Anlagen zur Beleuchtung der Hafenflächen und der Notaufstiege an der Uferwand sind komplett grunderneuert und durch eine LED-Beleuchtung ersetzt worden. Ferner gibt es eine neue Zufahrt, die gleichzeitig als Verladestraße für Bahnumschlag nutzbar ist.
Seit einigen Monaten ist im Hafen Lüneburg auch der Umschlag von Rundhölzern und Holzprodukten auf die Bahn und das Binnenschiff möglich.
Als neue Dienstleistungen bieten die Lüneburger die Versorgung von Binnenschiffen mit Trinkwasser an. Auch die Annahme von häuslichem Abwasser und Waschwasser aus der Laderaumreinigung an den Schiffliegeplätzen ist inzwischen möglich. Als Unternehmen haben sich Bockelmann-Holz und Paul Link neu im Hafen niedergelassen.
Noch anstehende Maßnahmen
In Zusammenarbeit mit Avancon Netz werden die Anlagen der Mittelspannungsversorgung und der Niederspannungshauptverteilung (NSHV) des Hafens grunderneuert. Die vorhandenen Anlagen stammen noch aus dem Jahre 1976, entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen und haben überdies ihre Lebensdauer erreicht. Deshalb sei eine Erneuerung nötig, heißt es.
Zudem ist im Hafen Lüneburg die Errichtung einer Elektro-Ladestadion für Binnenschiffe vorgesehen. Neben Fahrgastschiffen soll auch die »Elektra«, das weltweit erste hybrid betriebene Schubboot, angetrieben mit einer Wasserstoff (H2) betriebenen Brennstoffzelle, mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden. Bei der »Elektra« kooperiert der Hafen Lüneburg mit der Berliner Hafen ung Lagerhaus AG (Behala). Die Kiellegung des Neubaus erfolgte Anfang 2019 auf der Schiffswerft Hermann Barthel. Das Schubboot, beziehungsweise der Schubverband (Schuten) soll auch im Fahrtgebiet zwischen Hamburg und Berlin, via ESK, mit Zwischenstopp in Lüneburg eingesetzt werden.
Als weitere Baumaßnahmen sind in Lüneburg die Sanierung der Uferwand an den Schiffsliegeplätzen LP 3 bis 6 vorgesehen, zusätzlich sollen alle Uferwände mit Reibehölzern/Fendern ausgestattet werden. Darüber hinaus soll die temporäre, mobile Betankung mit Wasserstoff im Hafen erfolgen. Eine solche Möglichkeit sei am Schiffsliegeplatz 1 vorgesehen, auch Lokomotiven könnten versorgt werden.
Die Modernisierung des Hafens erfolgt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Förderprogramm Niedersachsens zur »Stärkung CO2-armer Verkehrsträger«, 900.000€ werden bereitgestellt.