Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä will mit EU-Förderung ein autonom fahrendes Binnenschiff für Container-Shuttledienste im Hafen von Rotterdam entwickeln. Geplant ist der Einsatz austauschbarer Batterie-Container und modernster Navigationstechnik
Wärtsilä ist der größte industrielle Partner in einem Konsortium von mehr als 40 Partnern, die mit einer EU-Förderung von 25 Mio. € nachhaltige Logistikkonzepte im Hinterlandverkehr entwickeln wollen. Die größte Einzelsumme innerhalb des Projekts MAGPIE geht dabei an die Finnen.
Die Shuttle-Barge soll helfen, drohende Kapazitätsengpässe bei den Hafenumfuhren zu verhindern. »Unser Ziel ist es, dass diese Container-Shuttles innerhalb der nächsten Jahre in ein intelligentes Logistiknetzwerk eingebunden werden«, sagt Hendrik Busshoff, Business Development Engineer bei Wärtsilä Voyage.
Auf der E-Barge soll die SmartMove Suite, eine Kombination von Sensortechnik mit Navigationssystemen, für eine automatisierte Transporte sorgen, heißt es. Damit soll die Effizienz im Rotterdamer Hafen durch den automatisierten Umschlag von Seefracht erheblich gesteigert werden.
Die Antriebsenergie für den Elektromotor sollen von austauschbaren Batteriecontainern und der Strom für die Akku-Ladung aus Erneuerbaren Energien geliefert werden. Wärtsilä ist auch Projektpartner bei ZES (Zero Emission Services) zur Entwicklung von containerisierten Batterielösungen und frei zugänglichen Ladestationen. Als Ankerkunde wurde die Brauerei Heineken gewonnen, die mit der ZES-Lösung jährlich 45.000 TEU pro Jahr klimaneutral in den Hafen von Rotterdam transportieren will.
Mit Hilfe neuer Technologien könnten der Kurzstreckenseeverkehr und die Binnenschifffahrt in ein sichereres, saubereres und effizienteres Glied in der Logistikkette verwandelt werden, heißt es weiter bei Wärtsilä. »Die Zukunft der Hafenlogistik gehört intelligenten, vernetzten und nachhaltigen Systemen wie dem autonomen E-Barge-System«, sagt auch Ori Marom, Director Smart Mobility & 5G bei der Rotterdamer Hafenbehörde.
Das Projekt MAGPIE (sMArt Green Ports as Integrated Efficient multimodal hubs) hatte vor wenigen Tagen ein Zusage der EU über insgesamt 25 Mio. € erhalten. Eine internationale Allianz mit 40 Partnern, zu denen auch die DeltaPort-Häfen am Niederrhein gehören, wollen Konzepte entwickeln, wie der Hinterlandtransport von und zu den Seehäfen bis 2050 kohlenstofffrei gestaltet werden kann. Es geht dabei um »grüne« Kraftstoffe und Energieträger ebenso wie um Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte. KF