Die Verlagerung der Transporte großvolumiger und schwerer Güter auf die Wasserstraßen ist eine wichtige Maßnahme aus dem »Masterplan Binnenschifffahrt«. Dafür liegen neben konkreten Maßnahmen nun auch 10 Mio. € Fördermittel auf dem Tisch.
Eine von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ins Leben gerufene Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Vertretern der Binnenschifffahrt, der Güterbahn und Behörden, hatte sich mit konkreten Umsetzungsschritten beschäftigt. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat, vertreten durch seine Vizepräsidenten Roberto Spranzi (DTG) und Friedrich Weigert (Kühne + Nagel Euroshipping), in dem Gremium mitgearbeitet.
Die drei wesentlichen Handlungsempfehlungen wurden mittlerweile in einem knapp 100 Seiten starken Abschlussbericht der »AG Verlagerung« zusammengefasst und lauten wie folgt:
- Optimierung des Genehmigungsverfahrens
- Finanzielle Anreize für die am Transport Beteiligten für die Verlagerung auf die Wasserstraße und Schiene
- Steigerung der Attraktivität einer Verlagerung (Infrastruktur/Informationsangebot)
Besonders große Erfolgsaussichten für mehr Schwergut und Projektladungen auf dem Wasser versprechen unter anderem die Aufnahme von Wasserstraßen und Häfen in die Software des Verfahrensmanagementsystems für Großraum- und Schwerguttransporte (VEMAGS), finanzielle Anreize für den Um- oder Neubau von Spezialschiffen, die Groß- und Schwergut aufnehmen können, und die Ausweisung sogenannter »Mikrokorridore« als Standardrouten zu den Häfen. Um die für die Transporte erforderliche Infrastruktur zu verbessern, wird im Abschlussbericht außerdem die Schaffung weiterer Umschlaganlagen an den Wasserstraßen empfohlen.
BDB-Vizepräsident Roberto Spranzi: »Die intermodal besetzte Arbeitsgruppe hat seit ihrer Gründung im Jahr 2019 einen sehr guten, konstruktiven Austausch gepflegt und konkrete Ansätze für eine Verlagerung von Schwergut von der Straße auf das Binnenschiff und die Güterbahn erarbeitet. Wir begrüßen es außerdem ganz besonders, dass der Bund nun rund 10 Mio. € für die Verlagerung aus dem ›Klimaschutz-Sofortprogramm‹ bereitgestellt hat. Damit wird ein wichtiger Impuls dafür gesetzt, dass künftig mehr Schwergut den Weg auf das Binnenschiff findet. Wir hoffen nun auf eine zügige Umsetzung der Maßnahmen aus dem Bericht.«
Mit dem »Klimaschutz-Sofortprogramm 2022« unterstützt die Bundesregierung Maßnah-men, die zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen führen. Für den Bereich der Binnenschifffahrt werden in diesem Zusammenhang für den nächsten Bundeshaushalt rund 300 Mio. € zusätzlich für Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle sowie rund 10 Mio. € für Maßnahmen zur Verlagerung von Schwerguttransporten zur Verfügung gestellt.
Der Schlussbericht der AG Verlagerung kann hier abgerufen werden.