Erstmals in ihrer Geschichte bekommen die Seenotretter ein eigenes Trainingsschiff. Der Neubau nimmt gerade Kurs auf Neustadt an der Ostsee.
Das noch namenlose neue Trainingsschiff der deutschen Seenotretter war zuletzt zur Endausrüstung in der Werft an der DGzRS-Zentrale in Bremen. Nun ist es unterwegs zum Trainingszentrum in Neustadt an der Ostsee.
Das 22 m lange Schiff wurde von der Werft Hermann Barthel in Derben an der Elbe gebaut und erst vor wenigen Wochen nach Bremen überführt. Es handelt sich dabei nach Angaben der Seenotretter ausdrücklich nicht um eine leistungsstarke, schnelle Rettungseinheit, sondern einen konventionellen Verdränger mit Stahlrumpf. Das 11 kn laufende Schiff wird von zwei Cummins-Motoren angetrieben. Sie sind baugleich mit denen der neueren Boote in der Flotte, um die technische Aus- und Fortbildung der Seenotretter zu erleichtern.
Zusammen mit den Rettungseinheiten vor Ort sollen künftig auf dem Trainingsschiff von Neustadt in der Lübecker Bucht aus vorrangig Standards wie Sicherheit und Seemannschaft, Längsseitsgehen, Schleppen, Manövrieren, technische Navigation wie Radarausbildung, Kollisions-/Begegnungsfahrten, aber auch die Abbergung Verletzter aus Schiffsinnenräumen trainiert werden. »Mit dem neuen Schiff könnten wir künftig direkt auf den Stationen Ausbildung in einem viel größeren Umfang durchzuführen als bisher«, sagt Niklas Deeken, Leiter des Rettungsdienstes der DGzRS.
Drei Besatzungsmitglieder werden das Trainingsschiff fahren. Acht Trainees beziehungsweise Freiwillige können an Bord untergebracht und auch an entsprechend ausgerüsteten technischen Navigationsplätzen geschult werden.
Finanziert wurde der Neubau vollständig aus einer Erbschaft eines Spenders.