Ein betrunkener Schiffsführer ist mit seinem Containerschiff auf dem Mittellandkanal gegen eine Brücke gefahren. Die Polizei kassierte sein Patent.
Nach ersten Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei Hannover war der 165 m lange, mit Containern beladene Schubverband in Fahrtrichtung Wolfsburg unterwegs. Aufgrund vermuteten Gegenverkehrs steuerte der 22 Jahre alte Schiffsführer in Höhe der Tannenbergallee so weit nach rechts, dass das Schiff mit dem Heck gegen ein am Ufer gelegenes Hausboot gedrückt wurde. Im vorderen Bereich berührte das Schiff zudem die Ufermauer des Mittellandkanals. Anschließend kollidierte das Schiff aufgrund des nicht rechtzeitig abgesenkten Steuerhauses mit der Brücke.
Während zwei 52 und 54 Jahre alte Mitarbeiter auf dem Containerschiff verblieben, landete der bei dem Unfall leicht verletzte Kapitän im Wasser. Trotz der niedrigen Temperaturen konnte er sich eigenständig ans Ufer retten. Ein Rettungswagen brachte ihn zur Behandlung ins Krankenhaus. Eine Blutprobemessung, die im Krankenhaus durchgeführt wurde, ergab einen Wert von 2,7 Promille.
Aufgrund der Schäden an dem Schubverband trieb dieser manövrierunfähig auf dem Mittellandkanal. Um weitere Unfälle zu verhindern, wurde die vorübergehende Sperrung für den Schiffsverkehr veranlasst. Mithilfe von Tauen konnte das Schiff im weiteren Verlauf zunächst an Bäumen gesichert werden, bevor es ein Schlepper zur nächsten Anlegestelle brachte.
Gegen den betrunkenen 22-Jährigen leitete die Polizei Ermittlungen ein und stellte sein Patent als Schiffsführer sicher. Der entstandene Gesamtschaden an Schiff, Hausboot, Ufermauer und Brücke ließ sich bislang noch nicht abschließend beziffern.