In Rostock gingen 2021 insgesamt 30,48 Mio. t über die Kaikanten, so viel wie nie zuvor in der Geschichte der Rostocker Häfen. Zuwachs gab es in allen Segmenten, der Kombinierte Verkehr verzeichnete ein Plus von 33 %.
Der Löwenanteil wurde mit 28,68 Mio. t im Überseehafen Rostock umgeschlagen, wo ein Zuwachs um 14 % bzw. 3,58 Mio. t im Vergleich zum Jahr 2020 und damit ebenfalls ein neuer Rekord verzeichnet werden konnte. Alle vier Umschlagsgruppen trugen zum Wachstum bei, das stärkste Wachstum wurde beim Umschlag von rollender Ladung im Fähr- und RoRo-Verkehr erzielt.
Erfreuliche Wachstumsraten erbrachten außerdem der kombinierte Verkehr und der Containerverkehr, der zwischen China und Europa per Bahn und zwischen Kaliningrad und Rostock per Schiff erfolgt. Nach Auskunft des Rostocker Hafen- und Seemannsamtes wurden in den anderen Rostocker Häfen wie dem Fracht- und Fischereihafen sowie Chemiehafen im Jahr 2021 weitere 1,8 Mio. t Güter umgeschlagen.
Mit 1,7 Mio. Passagieren auf den Fährlinien von und nach Nordeuropa gab es ein Plus von 330.000 im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020. Auch die Kreuzschifffahrt konnte im Vorjahresvergleich mit 47 Anläufen und 100.000 Passagieren wieder Fahrt aufnehmen. Insgesamt aber lag der Passagierverkehr des Jahres 2021 noch unter dem Niveau der Vorjahre.
Starke Zuwachsraten in vielen Segmenten
Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 6,9 Mio. t zwei Prozent über dem bereits sehr hohen Niveau des Vorjahres. Mit einem Jahresergebnis von 3,4 Mio. t ist Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen. Der Umschlag von Flüssiggütern lag mit 3,1 Mio. t sogar um 27 % über dem Vorjahresergebnis. Es wurden zum Beispiel mehr Biodiesel, Gasöl, Rohbenzin (Naphtha) und Rohöl über die Kaikanten gepumpt.
Mit 680.000 t lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern 12 % über dem Vorjahr. Während die Verladung von Containern, Zink und Zellulose zunahm, ging die Umschlagmenge von Projektladung leicht zurück.
Bei der rollenden Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, wurde mit einem Umschlagergebnis von 18 Mio. t (+ 2,7 Mio. t bzw. + 18 %) eine neue Bestmarke erreicht. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug damit im vergangenen Jahr 63 %.
Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-Einheiten nahm zu: von 367.000 im Jahr 2020 auf 407.000 im vergangenen Jahr, ein Wachstum von 11 %. Die Anzahl umgeschlagener Trailer stieg ebenfalls an: von 126.000 um 27 % auf 161.000.
Auch der private Reiseverkehr erholte sich nach dem sehr starken Rückgang im Jahr 2020 teilweise. Die Anzahl der zwischen Nordeuropa und Rostock beförderten Pkw und Wohnmobile betrug 429.000: ein Plus von 31 %.
Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg erhöhte sich um 41 %: von 19.200 auf 27.100 Einheiten.
2021 wurden 676.000 t Papier und Zellulose im Überseehafen umgeschlagen und damit 51.000 t mehr als im Vorjahr.
Kontinuierliches Wachstum im Kombinierten Verkehr
Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im Kombinierten Ladungsverkehr (KV) im Terminal des Betreibers Rostock Trimodal stieg im Jahr 2021 auf über 121.000 Einheiten (+ 33 %).
Derzeit verkehren wöchentlich 42 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (15) und Bologna (3) in Italien, von und nach Bratislava (5) in der Slowakei, von und nach Dresden (10), Herne (5) und Halle (1) in Deutschland, von und nach Bettembourg (3) in Luxemburg.