Der Seehafenterminal-Betreiber J. Müller baut am Standort Brake den Umschlag von Stückgut aus – vor allem im Bereich Forstprodukte sowie Eisen & Stahl. Die dafür benötigten Hafenlogistiker lernt das Unternehmen jetzt selbst an.
Für die Bewältigung des weiterhin wachsenden Volumens an Schiffsverladungen sucht J. Müller laufend Personal. Wie in aktuell allen Branchen ist die Personalrekrutierung jedoch auch in der Hafenwirtschaft herausfordernd, so das Unternehmen. Deshalb sei man gemeinsam mit der Firma Zeit & Service auf die Idee gekommen, ein Trainee-Programm zu entwickeln, welches Quereinsteigern die Möglichkeit bietet, in sechs Monaten zum Hafenlogistiker qualifiziert zu werden. Unterstützt werden die Unternehmen von der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven.
Im Traineeprogramm zum Hafenlogistiker lernt man das Be- und Entladen von Schiffen, Waggons und Lkw, die Einlagerung der unterschiedlichen Waren oder den Transport und die Ladungssicherung der Güter auf dem Hafengelände. Für diesen Einstieg in das Arbeitsfeld seien keine Vorkenntnisse erforderlich, heißt es. Es erfolge eine »intensive und umfangreiche« Einarbeitung in die Arbeitsabläufe mit direkter Unterstützung der Stammcrew. Neben der Arbeit im Hafen »on the job« finden theoretische Lehrgänge wie Kran-, Stapler-, Ladungssicherungs-, Motorsägen-, Erste Hilfe- und Anschlagen-von-Lasten-Schulungen statt. Regelmäßige Feedback-Gespräche und die Jobrotation in verschiedenen Bereichen des Betriebes inklusive Fahrertraining und Tallyman-Schulung sollen den angehenden Hafenlogistikern ein umfassendes Bild ihres kommenden Wirkungsfeldes vermitteln.
J. Müller und Zeit & Service starteten mit der ersten Gruppe bereits Anfang Januar 2022. Jeden Monat beginnt seitdem ein Kurs mit sechs bis zehn Teilnehmern. Momentan befinden sich knapp 50 Quereinsteiger in der Qualifizierung. Im Juli wurden die ersten fünf Teilnehmer aus dem Programm von J. Müller in einem Festvertrag übernommen. Weitere Kurse sollen bis zum ersten Quartal des Jahres 2023 stattfinden.