Die Binnenschifffahrt steht vor der großen Herausforderung, künftig klimaneutral zu werden. Der VBW will mit einer Faktensammlung Orientierungshilfe geben.
Aktuell sind verschiedene Kraftstoffe und Antriebstechnologien in der Diskussion, die künftig den Diesel ersetzen sollen. Allerdings fehle es noch an marktgängigen serienreifen Applikationen und an Bunkermöglichkeiten für alternative Kraftstoffe, heißt es beim VBW (Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.).
Daher hat der Verband jetzt eine Faktensammlung zu alternativen Kraftstoffen entwickelt, die sowohl Praktikern aus der Branche als auch politischen Entscheidern eine Orientierungshilfe bieten soll. Sie wurde von einer Arbeitsgruppe des Fachausschusses »Binnenschiffe« des VBW zusammen mit dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) in Duisburg und dem Maritime Research Institute Netherlands (MARIN) erarbeitet.
In dem gut 30-seitigen Dokument werde ein kompakter Überblick über gegenwärtig verfügbare oder in der Entwicklung befindliche Technologien, deren Funktionsweise und notwendige Rahmenbedingungen für deren Umsetzung gegeben. Zudem wird sowohl das Informationsportal des ESSF (Europäisches Forum für nachhaltige Schifffahrt) vorgestellt als auch ein Anwendungsbeispiel, das exemplarisch die technische Auslegung und Dimensionierung von alternativen Antriebskonzepten für zwei Schubboote aufgezeigt.
Die Broschüre »Alternative Kraftstoffe und Antriebstechnologien für Binnenschiffe« steht online zur Verfügung.
Vor dem Hintergrund des Pariser Klimaabkommens haben die Signatarstaaten eine Reduzierung der Erderwärmung auf unter 2 °C vereinbart. Bis 2050 will die EU klimaneutral werden. Wichtige Schritte in diese Richtung sind laut der EU die Dekarbonisierung des Transportsektors sowie die Verlagerung auf die ökologischen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße. Beide sollen ab 2050 Dreiviertel der aktuellen Güterverkehrsmengen aufnehmen.