Beim Treffen der Verkehrsminister wollen die Länder mit Blick auf den Mittelrhein Druck auf den Bund machen – allen voran Baden-Württemberg.
Nach den Problemen der Schifffahrt wegen des Niedrigwassers im Dürresommer will Baden-Württemberg bei der Verkehrsministerkonferenz in der kommenden Woche Druck auf den Bund machen, den Rhein schnellstmöglich auszubauen. Das Projekt »Abladeoptimierung der Fahrrinnen« am Mittelrhein sei die dringlichste Engpass-beseitigende Maßnahme zur Stärkung der Resilienz der Güterschifffahrt in Baden-Württemberg gegenüber Niedrigwasserereignissen, heißt es in einer Antwort des Stuttgarter Verkehrsministeriums auf einen Antrag der FDP im Landtag.
Das rund 60 Mio. € teure Projekt soll dazu führen, dass Schiffe bei Niedrigwasser jeweils rund 200 t mehr laden können. Dafür soll die Fahrrinne bei Niedrigwasser von 1,90 m auf 2,10 m vertieft werden. Der bisherige Zeitplan sieht vor, dass die erst zu Beginn der 2030er Jahre erfolgen soll.
Im Sommer hatte der Rhein wegen der Dürre so wenig Wasser, dass Güterschiffe erhebliche Probleme hatten und mit weniger Ladung fahren mussten. Der für den Mittelrhein wichtige Pegelstand bei Kaub zwischen Mainz und Koblenz erreichte am 15. August den niedrigsten Wert von 31 cm. Einzelne Häfen gehen für 2022 von einem Rückgang der Ladungsmenge um bis zu 25% aus.
Das Güterverkehrskonzept Baden-Württemberg geht allerdings von einer wachsenden Rolle der Schifffahrt aus: Demnach steigt die Transportleistung bis 2030 um 25% verglichen mit 2010. Der Beschlussvorschlag für das Ministertreffen am 12. und 13. Oktober in Bremerhaven werde von allen Bundesländern unterstützt, hieß es weiter.