Die österreichische Wasserstraßengesellschaft viadonau und die Fachhochschule Burgenland haben eine digitale Datendrehscheibe für Pegelstände entwickelt.
Die Pegeldaten von Flüssen und Seen werden heute durch unterschiedliche Sensorik von unterschiedlichen Herstellern gemessen und an zentrale Stellen übermittelt. Die benötigten Schnittstellen bedürfen eines hohen Anpassungsaufwands, die Weitergabe der Daten muss gesondert geregelt werden. Im Zuge des berufsbegleitenden Studiengangs Software Engineering und vernetzte Systeme entwickelten nun Studierende der FH Burgenland in Zusammenarbeit mit viadonau die Datendrehscheibe »Pegelhub«.
Der Pegelhub stellt nach Angaben der österreichischen Wasserstraßengesellschaft eine »moderne und offene Plattform« für Pegeldaten dar. Die Idee dahinter ist, dass Pegel-Mess-Stellen die jeweiligen Pegeldaten über eine standardisierte IP-basierte Schnittstelle an den Pegelhub liefern. Dabei übermittelt die Pegel-Mess-Stelle nicht nur die Pegeldaten selbst, sondern auch Meta-Daten wie u.a. den Namen der Pegel-Mess-Stelle als auch die Erlaubnis, welche Nutzer die Pegeldaten vom Pegelhub abfragen dürfen. Das neue System ermögliche eine hohe Flexibilität und damit eine wesentliche Reduktion der Komplexität sowie die Reduktion der Kosten, heißt es.
Pegelhub ist als Open Source Software konzipiert und steht damit allen Organisationen und Interessierten zur Verfügung, welche sich mit der Sammlung und Verteilung von Pegeldaten beschäftigten. Durch die Architektur können Funktionsmodule unabhängig vom Software-Core weiterentwickelt werden, welches damit auch unterschiedliche Projekte mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie Universitäten und Fachhochschulen ermöglicht.
Viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler unterstreicht die Ambitionen des Projekts: »Viadonau sucht seit geraumer Zeit die Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen zur Weiterentwicklung und Stärkung der Binnenschifffahrt in Österreich. Gerade dieses Projekt Pegelhub mit der Fachhochschule Burgenland beweist, welche Synergien entstehen können, wenn topmodernes Know-How mit den Anforderungen innovativer Unternehmen wie viadonau verschränkt wird.«
»Für uns war es besonders spannend, Teil dieses großen Projektes zur Digitalisierung entlang der Donau zu sein. Wir konnten mit neuartigen Technologien in einem sehr professionellen Umfeld arbeiten. Der Wissensaufbau während des Projekts war enorm«, sagt FH-Burgenland-Student und Mitentwickler Stefan Neuwirth.