Die knapp 70 km lange Bahnstrecke von Oldenburg zum Jade-Weser-Port bei Wilhelmshaven ist jetzt vollständig elektrifiziert.
Das Infrastrukturprojekt zählt zu den größten in Nordwestdeutschland. In elf Jahren Bauzeit hat es nach Angaben der Deutschen Bahn 1,36 Mrd. € gekostet. Die doppelgleisige Strecke verbessert die Anbindung des Containerhafens für Güterzüge. Auch der Personenverkehr zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven wird ausgebaut.
Zu einem Festakt in Oldenburg werden unter anderem DB-Vorstand Berthold Huber und der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) erwartet.
»Es ist gut, dass nun ein weiterer wichtiger deutscher Seehafen umweltfreundlich und leistungsstark per Bahn erreichbar ist«, sagte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus. Der langwierige Ausbau habe aber auch die Schwächen aufgezeigt, die der Logistik-Standort Deutschland beim Planungs- und Umsetzungstempo von Infrastruktur hat. »Angesichts der Klimaziele und des wachsenden Warenverkehrs brauchen wir einen schnelleren und entschlosseneren Ausbau des Bahnnetzes, zum Beispiel im Dreieck Hamburg-Bremen-Hannover«, so Hosseus.
Jüngst hatten der ZDS und die IHK Nord in einer Studie aufgezeigt, welche Ausbauvorhaben zusätzlich zu den bisherigen Planungen des Deutschlandtakts nötig sind, um die von der Bundesregierung aufgestellten Ziele für den Güterverkehr zu erreichen (25% Bahn-Anteil im Güterverkehr bis 2040). Das Gutachten geht davon aus, dass perspektivisch 40% des Güterverkehrs im deutschen Schienennetz aus den hiesigen Seehäfen kommt bzw. zu diesen führt.