Heute wird in Duisburg das weltweit erste Binnenschiffsmodell getauft, das komplett autonom fahren kann. Das DST in Duisburg hat die »Ella« beim Bootsbauer Uwe Feller bestellt.
Das fast 15 m lange und batterie-elektrisch betriebene Maßstabsmodell eines Binnenschiffes ist voll funktionsfähig. Anders als vergleichbare bisherige Versuchsträger zur Automatisierung im Binnenschiffsverkehr ist »Ella« damit in der Lage, zuverlässige Daten für die Manöverautomatisierung zu liefern, da es in Bezug auf Fahreigenschaften und Rumpfform einem realen Gütermotorschiff entspricht.
Zu »Ellas« künftig selbstständig gefahrenen Manövern gehören unter anderem Bahnplanung und Bahnverfolgung unter ganzjährig realen Witterungsbedingungen sowie das An- und Ablegen in Häfen, Schleusendurchfahrten und Brückenpassagen. Dabei gewonnene Erkenntnisse sollen auf industriell genutzte Binnenschiffe übertragen werden.
»ELLA« ist modular aufgebaut
»Ella« ist modular gebaut und verfügt über alle für Binnenschiffe notwendigen Steuerorgane und Bedienelemente. Diese werden an der Universität Duisburg-Essen vom Fachbereich Mechatronik entwickelt, während Uwe Feller den Modellbau übernommen hatte. Vorder- und Hinterschiff sind jeweils aus Glasfaserkunststoff (GFK) und ergänzen ein Mittelschiff aus Stahl, wobei jede Sektion einzeln schwimmfähig ist. Dazu kommt ein überdachter Steuerstand, ebenfalls aus GFK. Durch achtzehn separat befüllbare Ballasttanks wird das mitgenommene Gewicht an die Ladezustände angepasst.
»Ellas« Heimathafen wird der Schleusenpark Waltrop mit dem Schiffshebewerk Henrichenburg. Von dort aus soll sowohl im Schleusenbereich als auch auf einem Teilstück des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) das automatisierte Fahren vorangetrieben werden.