Der Albert-Kanal bietet dem deutschen Markt Potenziale zur Verkehrsverlagerung aufs Binnenschiff. Davon sind belgische Vertreter überzeugt, die jetzt eine Informationskampagne in Aachen gestartet haben.
Von den 40 Mio. t, die jährlich auf dem Albert-Kanal transportiert werden, ist bereits ein großer Teil für das deutsche Hinterland bestimmt, heißt es in einer Mitteilung der flämischen Wasserstraßenbehörde Vlaamse Waterweg. Dennoch werden weiterhin beträchtliche Containervolumen, die für eine Verlagerung auf das Binnenschiff geeignet wären, auf der Straße zwischen Deutschland und dem Hafen in Antwerpen transportiert.
Aus diesem Grund wurde nun von flämischer Seite aus eine Informationskampagne ins Leben gerufen. Den Start machte eine Netzwerkveranstaltung für nordrhein-westfälische Verlader, Spediteure und Frachtführer in Aachen. Im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Vlaamse Waterweg, Port of Antwerpen-Bruges, POM Limburg sowie alle am Albert-Kanal liegenden Terminals die Möglichkeiten des Containertransports über den Albert-Kanal.
In den vergangenen Jahren wurden den Angaben zufolge erhebliche Investitionen in die Verbreiterung und Anhebung aller Brücken getätigt. Dies mache den Albert-Kanal, der Teil des europäischen Verkehrsnetzes TEN-T ist und über ausreichende zusätzliche Kapazitäten verfügt, zu einer hochmodernen Wasserstraße, heißt es.
Albert Kanal hilft deutschen Verladern zu sparen
Durch die Nutzung der Services flämischer Binnenterminals könnten deutsche Verlader zudem Kosten sparen, ihre Lieferketten effizienter organisieren und nachhaltiger gestalten. Mit Nutzung des »Inland Container Yard«-Konzepts können zum Beispiel zahlreiche Leercontainertransporte zu den Seehäfen vermieden werden, was sich positiv auf die Überlastung der Straßen auswirkt.
Lydia Peeters, flämische Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten, sagte: »Zunächst machen wir den deutschen Markt mit den Vorteilen und Möglichkeiten des Albert-Kanals bekannt. Mit unserer Netzwerkveranstaltung in Aachen haben wir den Anfang gemacht. Nun folgen eine Teilnahme an der Messe Transport Logistic in München und eine Veranstaltung in Kooperation mit POM Limburg, flankiert von gezielten Anzeigen und Mailings.«
»In einem zweiten Schritt geht es darum, den Kontakt zu unseren Terminalbetreibern herzustellen«, ergänzt Chris Danckaerts, Geschäftsführer von De Vlaamse Waterweg nv. »Denn die flämische Binnenschifffahrt und unser Logistiksektor strotzen nur so vor Potenzial und davon wollen wir auch unsere Nachbarn überzeugen.«