Burgund
Das Gewässerschutzschiff »Burgund«
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Seit 25 Jahren ist das Mess- und Laborschiff »Burgund« auf Rhein, Mosel und Saar unterwegs. Ein Nachfolger wäre nötig – ist aber vorerst nicht in Sicht.

Geht alles seinen normalen Gang, wird das rheinland-pfälzische Mess- und Untersuchungsschiff »Burgund« bald seinen Dienst quittieren. Denn am 1. Oktober dieses Jahres läuft das aktuelle Schiffsattest aus. Dann werde das Schiff außer Dienst gestellt, schreibt das rheinland-pfälzische Umweltministerium in einer Antwort auf eine Anfrage im Landtag. Allenfalls eine Verlängerung um weitere sechs Monate sei denkbar. Ob jemals ein Ersatzschiff angeschafft wird, steht offenbar in den Sternen.

Das 35 m lange Motorschiff »Burgund« wurde vor 25 Jahren von der Schiffswerft Germersheim gebaut. Es kommt auf Rhein, Mosel und Saar zum Einsatz und wird für die Gewässerüberwachung eingesetzt. Auch Messarbeiten, wie zum Beispiel nach der Havarie des Tankers »Waldhof« oder nach Flutkatastrophen wie im Ahrtal, hat die Besatzung erledigt. Dazu kamen Bildungsfahrten, 13 mit Schulklassen gab es 2018.

Wartungskosten für die »Burgund« steigen

Das Problem: Mit den Jahren steigen die Instandhaltungskosten. Im vergangenen Jahr  waren es rund 23.068 €, 2021 etwa 9.800 € und im Jahr 2020 rund 20.330 €. Eigentlich müsste ein moderneres Schiff angeschafft werden. Jedoch werde »ergebnisoffen« geprüft, wie die Aufgaben der »Burgund« weiter erfüllt werden könnten. Hierzu gebe es mehrere Lösungsvarianten, heißt es.

Die Kosten für den Bau und Betrieb eines Nachfolgeschiffes hängen von Ausstattung, Größe und Antriebsart ab. Ein beauftragtes Ingenieurbüro habe ein neues Konzept mit einer Kombination aus Diesel-, Wasserstoff- und Batterieantrieb entwickelt. Auf der heutigen »Burgund« liefern zwei KHD-Dieselmotoren mit jeweils bis zu 193 KW auf zwei Schottel-Ruderpropeller.

Mit Wasserstoff als Energieträger wäre sogar ein vollständig CO2-neutraler Antrieb möglich – vorausgesetzt, bis dahin gäbe es eine H2-Infrastruktur entlang des Rheins und der Mosel. Laut Ministerium wird derzeit eine Analyse der Kosten und Nutzen eines neuen Schiffes erstellt.