Das Hamburger Energieunternehmen Mabanaft hat auf dem Weg zum Bau eines Ammoniak-Importterminals in Hamburg eine wichtige Hürde genommen.
Mabanaft teilte heute mit, dass am vergangenen Freitag die erforderlichen Baumaßnahmen in einer Antragskonferenz vor der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft dargelegt wurden.
Sie sehen unter anderem, auf Mabanafts bestehendem Tankterminal Blumensand im Hamburger Hafen einen Tank zur Lagerung von flüssigem Ammoniak zu errichten. Im nächsten Schritt werde man die Genehmigungsunterlagen bei der Behörde einreichen und damit das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz einleiten, heißt es.
Mabanaft beschäftigt sich seit einiger Zeit mit Ammoniak. So war im Januar bekannt geworden, dass das Unternehmen gemeinsam mit der Containerlinienreederei Hapag-Lloyd Optionen für die Lieferung von Ammoniak als Kraftstoff in Hamburg und Houston geprüft wird. Im vergangenen Jahr war zudem von einem Wasserstoff-Terminal an der Elbe die Rede.
Mabanaft arbeitet »mit Hochdruck« an Genehmigung
In der vergangenen Woche wurde nun über mehrere Tage die sogenannte HAZID-Risikoanalyse durchlaufen und erfolgreich absolviert. Im Zuge dessen hatten Experten zusammen mit Zuständigen der Hamburg Port Authority (HPA) mögliche nautische Risiken beim Betrieb des Terminals als auch beim An – und Ablaufen sogenannter Very Large Gas Carrier an den Betriebsstandort Blumensand überprüft.
Volker Ebeling, Senior Vice President New Energy, Chemicals and Gas bei Mabanaft, sagte heute: »Das Ammoniak-Importterminal ist der erste Schritt zum Aufbau von New Energy Gate, einem Terminal für nachhaltige Wasserstoffprodukte, das für Hamburg den Import von großen Mengen klimafreundlicher Energie möglich macht.« Mit der Antragskonferenz komme man diesem Ziel ein wesentliches Stück näher. »Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck daran, das Genehmigungsverfahren zu eröffnen«, so Ebeling weiter.
Das Vorhaben mit einem Investitionsvolumen in dreistelliger Millionenhöhe sieht vor, ab Ende 2026 auf dem Gelände von Mabanafts Tankterminal Blumensand sauberes Ammoniak zu importieren. Das Ammoniak soll teilweise mithilfe von Wasserstoffproduktionsanlagen in Wasserstoff verwandelt werden. Teilweise soll das Ammoniak als Bunkerkraftstoff vertrieben werden.
In der Hamburger Politik dürfte das Vorhaben auf positive Resonanz stoßen. Die auch für den Hafen zuständige Wirtschaftssenatorin und SPD-Landeschefin Melanie Leonhard hatte jüngst im Podcast der Binnenschifffahrt-Schwesterpublikation HANSA das Thema »Energieträger« als eine der vorrangigen Maßnahmen in der Hafenentwicklung bewertet. Bei den vielen notwendigen Maßnahmen für den Hafen nimmt sie zwar auch den Bund für die Weiterentwicklung von Deutschlands größtem Seehafen in die Pflicht. Sie sieht aber auch die Wirtschaft in der Verantwortung. In der aktuellen Folge erläutert Leonhard ihre Ansichten zum Flächenbedarf für einen »Energy Hub«, nötigen Milliarden-Investitionen, Reederei-Beteiligungen, Wachstumsgrenzen und Hafen-Effizienz. Im Podcast spricht sie über »Selbstbeschränkungen« der Vergangenheit, die Nachteile der Privatisierung des Terminalbetreibers HHLA und den Gedanken, politische Steuerung eher zurückzugewinnen als weiter abzugeben.