Donau, Binnenschiff
Print Friendly, PDF & Email

Die Donau müsste ausgebaut werden, um sie als verlässliche Alternativroute für Getreidetransporte aus der Ukraine zu nutzen. Darauf verweist der BDB.

In Bayern sei der 69 km lange Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen »ein echtes Nadelöhr« für den gesamten süddeutschen Raum, heißt es beim Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB). Zwar sei hier vor drei Jahren mit dem Ausbau nach Variante A begonnen worden, doch längst nicht so umfassend, wie es nötig wäre.

Statt für eine Staustufe mit Schleuse und Stichkanal nach Ausbauvariante »C280« habe sich Bayern lediglich für flussbauliche Maßnahmen entschieden, um die Abladetiefe zu verbessern. Dadurch soll an 200 Tagen im Jahr eine Abladetiefe von 2,50 m erreicht werden. Die andere Variante hätte diese Abladetiefe an 300 Tagen im Jahr ermöglicht.

Donau bleibt »unberechenbar«

»Es ist bereits heute absehbar, dass die Donau auch nach der Umsetzung der Maßnahme ein sehr unberechenbarer Verkehrsweg bleibt, wie die Trockenjahre 2018 und 2022 und das daraus resultierende langanhaltende Niedrigwasser klar gezeigt haben«, sagt BDB-Präsident und MSG-Vorstand Martin Staats.

Der Krieg in der Ukraine hat den Fokus verstärkt auf die Donau gerichtet. Ein unzureichend ausgebauter Fluss lässt die Verschiffung landwirtschaftlicher Güter aus der Ukraine über die Westseehäfen gar nicht erst zu, so Staats.

Russland hatte ein von der Türkei und den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aufgekündigt. Ukrainische See- und Donauhäfen werden seither verstärkt bombardiert.

Die von der EU und der Ukraine ausgebauten Handelswege über Flüsse, Schienen und Straßen haben seit Beginn des Krieges bereits 60% der ukrainischen Getreideexporte aufgenommen.