Güterschiffe mit bis zu 700 t mehr Ladung können den bayerischen Donau-Hafen Straubing-Sand bald fast ganzjährig anlaufen.
Im Sommer 2021 ist der Ausbau der Donau begonnen worden. Der erste Abschnitt zwischen der Schleuse Straubing und dem Hafen Straubing-Sand wird dabei um 65cm vertieft und bis Ende des Jahres fertiggestellt.
In diesem Zuge wurde auch die Eintiefung des Straubinger Hafenbeckens als eine infrastrukturelle Begleitmaßnahme zum Donauausbau gefo?rdert.
Die Fertigstellung der durch die Fahrrinnenvertiefung no?tig gewordenen Maßnahme im Straubinger Hafen konnte nun zusammen mit dem Bayerischen Staatsminister fu?r Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, und allen Beteiligten offiziell gefeiert werden. »Der Abschluss des ersten Teilabschnitts am Hafen Straubing-Sand ist ein Meilenstein fu?r den Donauausbau«, freute sich Bernreiter in seiner Rede.
Begonnen wurde mit der Maßnahme im Oktober letzten Jahres. Bevor tiefergebaggert werden konnte, war aus statischen Gru?nden zuna?chst eine Ru?ckverankerung der Spundwa?nde des Hafenbeckens erforderlich. Dabei wurden mehr als 1.000 Horizontalanker mit einer Gesamtla?nge von 22 km in die Spundwand gesetzt.
Spa?ter konnte parallel zur Ru?ckverankerung mit den Baggerarbeiten begonnen werden. Um die Vertiefung der Hafensohle um 65cm zu erreichen, mussten rund 55.000m3 Nassbaggergut ausgehoben werden. Ein Teil dieses Materials kann im Rahmen des Hochwasserschutzes im Hafenareal wiederverwendet werden. Der Betrieb wurde durch die Bauarbeiten dank permanenter Abstimmung aller Beteiligten kaum beeintra?chtigt, teilt der Hafen Straubing-Sand mit.
300 Tage volle Abladetiefe in Straubing-Sand
»Durch den Ausbau der Donau und die Ertu?chtigung des Hafens ko?nnen Schiffe von Westen her in den Hafen Straubing mit bis zu 65cm mehr Abladetiefe einfahren und dort Waren umschlagen. Das bedeutet pro Schiff 600 bis 700t mehr Ladung, was immerhin 30 bis 40 Lkw-Ladungen entspricht«, sagte Ministerialdirigentin Hilde Kammerer, Unterabteilungsleiterin Wasserstraßen im Bundesministerium fu?r Digitales und Verkehr.
Andreas Lo?ffert, Gescha?ftsfu?hrer der Hafen Straubing-Sand GmbH, erga?nzte: »Wir freuen uns, dass Gu?terschiffe unseren Hafen nun nahezu ganzja?hrig mit voller Abladetiefe anfahren ko?nnen. Leichterungen im Oberwasser entfallen. Damit gewinnt der Hafen Straubing-Sand weiter an strategischer Bedeutung innerhalb eines transeuropa?ischen Verkehrsnetzes.«
Oberbu?rgermeister Markus Pannermayr bedankte sich als Vorsitzender des Zweckverbandes Hafen Straubing-Sand fu?r die Unterstu?tzung der EU, der Bundesregierung und des Freistaates. »Die verbesserte Westanbindung ist ein großer Erfolg fu?r unseren Hafen. Mit Blick auf den Naturschutz war es uns immer wichtig, einen Ausgleich unterschiedlicher Interessen zu erreichen. Das Beispiel Straubing zeigt, dass wir auf der Grundlage eines respektvollen Dialoges Vertrauen aufbauen und gemeinsam gute Lo?sungen fu?r Klimaschutz, Naturschutz und Wohlstand erreichen ko?nnen.«