LOG4NRW
(v.l.).: Markus Bangen (CEO duisport), Andreas Müller (Landrat Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Vorständin Hafen Dortmund), Oliver Krischer (Verkehrsminister NRW), Andreas Stolte (Geschäftsführer DeltaPort), Ingo Brohl (Landrat Kreis Wesel), Christian Betchen (Geschäftsführer Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)
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Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will mit LOG4NRW die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlasten.

DeltaPort, duisport, der Hafen Dortmund sowie die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein werden unter dem Projektnamen »LOG4NRW« zeitnah ein Bahn- und Binnenschiffssystem etablieren, mit dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen verlagert werden kann. Dies haben die Partner heute in Siegen bekanntgegeben. Die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt Landesverkehrsminister Oliver Krischer.

Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten könnten durch das neue Verkehrsangebot überflüssig werden, heiß es bei der Vorstellung des Konzepts. Die ersten Züge sollen schon im vierten Quartal 2023 rollen.

Vorgesehen ist zunächst eine Verbindung vom Container-Terminal von Contargo in Voerde-Emmelsum über den logport VI in Duisburg-Walsum, das Containerterminal im Hafen Dortmund (CTD) ins Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) – und zurück.

Dies werde zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen A2, A4 und A45 sowie der generell angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland, führen, heißt es. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals direkte Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Krischer ist Schirmherr für LOG4NRW

»Es freut mich sehr, dass es den Logistikunternehmen gelungen ist, Schienengüterverkehre zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens zu schaffen«, sagt Minister Krischer. Dies sei gerade für die Region rund um die Rahmedetal-Brücke besonders wichtig.

DeltaPort als Impulsgeber der LOG4NRW-Projektidee hatte sich erstmals vor drei Jahren dem Thema der Verkehrsverlagerung gewidmet und in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen Lösungsansätze erarbeitet. Die regionale Vernetzung über den Einsatz von Binnenschiff und Bahn zur Hebung von Verlagerungspotenzialen stand dabei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus wurde gedanklich das Projekt LOG4NRW geboren.

Ziel des Projektes ist es den Angaben zufolge, Ladung auf die alternativen Verkehrsträger Schiff und Bahn zu verlagern. In Kooperation mit duisport, dem größten Binnenhafen der Welt, streben die Projektpartner die kurzfristige Realisierung der Konzeptidee an.

Direkte Anbindung an die Nord- und Westhäfen

Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe für den Raum Dortmund, östliches Westfalen, Sauer- und Siegerland, verfügt über starke tägliche Bahnverbindungen in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche Großverlader werden auf der letzten Meile von den beiden Dortmunder KV-Terminals (KV = Kombinierter Verkehr) beliefert. Die ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum angebunden.

Das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt derzeit über keine Bahnanbindung an die Drehscheiben Dortmund und Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container aus dieser Region werden also derzeit per Lkw zu den Hinterlandterminals Rhein/Ruhr oder direkt in die Seehäfen transportiert. Die Krombacher Brauerei als Großverlader liegt aber nur 6 km oder 10 min Fahrzeit vom Terminal entfernt.

duisport übernimmt Buchungen für LOG4NRW-Partner

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner übernimmt die duisport agency als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

»Das Projekt LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll und effektiv Kooperationen innerhalb der Logistikbranche sein können. Davon werden auch die Wirtschaft, die Verbraucher und die Umwelt in Nordrhein-Westfalen profitieren«, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

»LOG4NRW ist ein gutes Beispiel dafür, wie die vorhandenen Potenziale der Wasserstraße in Kombination mit der Schiene im Hinterland besser gehoben werden können, so Dortmunds Hafenvorständin Bettina Brennenstuhl.