Immer wieder greift Russland ukrainische Häfen an, auch an der Donau. Der europäische Binnenschifffahrtsverband EBU fordert Maßnahmen der EU.
Die für den Getreideexport wichtigen Häfen der Ukraine an der Donaumündung sind jüngst wieder von der russischen Armee mit Kampfdrohnen angegriffen worden. Wie die Verwaltung des Gebiets Odessa mitteilte, wurden Lagerhäuser und Getreidesilos beschädigt. Die Donau ist nach dem Ende des Getreideabkommens eine wichtige Ausweichroute für die Route über das Schwarze Meer.
Die European Barge Union (EBU) verweist auf die Bedeutung der Donau und fordert von der EU Maßnahmen, um die mit mit den Kriegshandlungen verbundenen Risiken so weit wie möglich zu mindern und die Sicherheit der Besatzungsmitglieder zu gewährleisten. Insbesondere müsse die EU den Versicherungsschutz übernehmen und unnötige administrativen Hindernisse wie sanitäre, veterinärmedizinische und zollrechtliche Kontrollen beseitigen.
EBU: Fast 15 Mio. t über die Donau
Zwischen Mai 2021 und Ende Februar dieses Jahres habe die Ukraine mehr als 29 Mio. t über die sogenannten »Solidarity Lanes« exportiert, rund die Hälfte davon über die Donau. Über den Fluss kämen auch Lebensmittel, Treibstoff und humanitäre Hilfe.
Nach den ersten Luftangriffen auf die Häfen Reni und Ismaijl sowie die Zatoka-Brücke hätten sich jedoch die meisten Schiffe in rumänische Gewässer zurückgezogen, um die Sicherheit ihrer Besatzungen nicht zu gefährden.
»Die EBU verurteilt die Angriffe des russischen Aggressors auf diese lebenswichtige Infrastruktur«, heißt es in einer Erklärung von EBU-Präsident Philippe Grulois. Künftige Exporte von ukrainischem Getreide und Ölsaaten sei massiv gefährdet. Angesichts der bevorstehenden Ernte könnte dies enorme Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung auf dem Weltmarkt haben.