Europas größter Binnenhafen tritt in den von den DeltaPort Niederrheinhäfen gegründeten Verein »EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff & nachhaltige Energie« ein.
Die feierliche Aufnahme des Duisburger Hafenunternehmens Duisport fand jetzt im Rahmen des Events »DeltaPort – vor Ort« statt. Das übergeordnete Thema bei dem Branchentreffen war denn auch Transformation und Nachhaltigkeit. Denn die Die Energiewende und die Transformation der Wirtschaft sind Jahrhundertaufga-ben. »Es ist immens wichtig, dass alle relevanten Akteure an einem Strang ziehen, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen«, sagte Oliver Krischer (Grüne), Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der offiziellen Zeichnung des Mitgliedsantrags von Duisport.
Die Abkehr von fossilen Energieträgern und die Einsparung von CO2 sind nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch die große Herausforderung der Zukunft. Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einer Transformation ungekannten Ausmaßes. In dieser Situation sei es von entscheidender Bedeutung, »dass sich Akteure vernetzen, dass sie gemeinsam Projekte zur Dekarbonisierung auf den Weg bringen, Synergien nutzen und alternative Ansätze finden«, so der Verein.
Grüner, also mit regenerativen Energien nachhaltig produzierter Wasserstoff (H2), könnte eine große Rolle im Energiemix der Zukunft spielen. Vor diesem Hintergrund gründeten die DeltaPort Niederrheinhäfen – ein Zusammenschluss der DeltaPort Häfen (Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen Wesel und Hafen Voerde-Emmelsum) mit dem Hafen Emmerich und dem NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy – im vergangenen Jahr den Verein »EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff und nachhaltige Energie«. Ziel des Vereins ist es unter anderem, dass die Mitglieder bei Fragen der Energiewende kooperieren und eine Wasserstoff-Infrastruktur aufbauen.
An diesem Ziel wirkt künftig mit Duisport die Betreibergesellschaft von Europas größtem Binnenhafen mit. An Bord des Fahrgastschiffes »River Lady«, auf dem sich zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingefunden hatten, betonte Krischer in seiner Key Note die generelle Bedeutung des Aufbaus einer Wasserstoffinfrastruktur für Nordrhein-Westfalen. Dabei komme es sehr auf die Häfen an, und besonders auf die entlang der Rheinschiene. »Für unsere landesweite Wasserstoffstrategie ist EcoPort 813 ein wichtiges Element.« Denn: Mit den Häfen Duisburg und Rotterdam seien Europas größter Binnen- und der größte europäische Seehafen in dem Netzwerk vertreten, was den Import und – gemeinsam mit den anderen Binnenhäfen – die Verteilung des Wasserstoffs immens erleichtere. »Die Netzwerkpartner und Vereinsmitglieder spielen eine Schlüsselrolle bei der Versorgung unseres Landes.«
Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (Duisport), lobte in seiner Rede die konzeptionelle Vorarbeit der Vereinsgründer um die DeltaPort Niederrheinhäfen: »Ihr seid gedanklich schon so weit, da bringen wir uns gerne ein, um gemeinsam eine noch schlagkräftigere Allianz zu formen.« Das Thema „Energiewende“ sei zu groß für Eitelkeiten und Konkurrenzdenken. »Wir müssen alle Kräfte bündeln, um diese riesige Herausforderung gemeinsam zu meistern.«
Strukturwandel in vollem Gange
Auch auf anderen Feldern kooperieren Duisport und die DeltaPort Niederrheinhäfen. So haben sich die Partner jüngst gemeinsam mit dem Hafen Dortmund und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein im von den DeltaPort Niederrheinhäfen initiierten Projekt »LOG4NRW« zusammengeschlossen, das ebenfalls unter der Schirmherrschaft von Verkehrsminister Krischer steht. Ziel ist es, ein Zugsystem zu etablieren, das die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und im Sauerland entlasten soll, indem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf die Schiene verlagert wird.
»Ich freue mich, dass wir mit Duisport einen sehr starken Partner als Vereinsmit-glied hinzugewinnen konnten«, sagte Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaP-ort Niederrheinhäfen. »Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind bei der not-wendigen Transformation. Als Häfen können wir viel beitragen zur Versorgung der Region mit alternativen Energieträgern und zur klimaschonenden Verlagerung der Verkehrsströme. Bei diesen Themen sitzen wir alle in einem Boot.«
Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel, betonte in seiner Rede, dass der Kreis Wesel das Potenzial habe, ein Drehkreuz für grünen Wasserstoff zu werden. »Wir gehen die Herausforderungen an und begreifen die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft als Chance.« Der Strukturwandel in der Region sei in vollem Gange. »Und von dieser Entwicklung kann die Wirtschaft im Kreis Wesel durch die Schaffung neuer Strukturen, Wertschöpfungsketten und damit auch Arbeitsplätzen nur profitieren.«