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Der deutsche Hafenbetreiber Duisport und der Rotterdamer Hafen wollen ihre Zusammenarbeit für den Aufbau europäischer Wasserstoff-Transportketten intensivieren.

Duisport und der Hafenbetrieb des größten Seehafens Europas kündigten jetzt einen »nächsten Schritt ihrer Partnerschaft an« und betonten »ihre Führungsrolle bei der Entwicklung europäischer Wasserstoff-Transportketten.«

Eine gemeinsam in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie unterstreiche die Bedeutung der beiden Häfen bei der Bedienung der wachsenden Nachfrage der Industrie nach Wasserstoff und seinen Derivaten sowie bei der Vermittlung zwischen Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren auf dem Wasserstoffmarkt, heißt es in einer Mitteilung.

OCI Global, der börsennotierte niederländische Produzent von Ammoniak, Methanol und Wasserstoff, will mit beiden Häfen zusammenarbeiten, um zu zeigen, dass der geplante Wasserstoffkorridor zwischen Rotterdam und Duisport bereits vorhanden ist und gute Voraussetzungen bietet, um die hohe Nachfrage aus dem Industriecluster im Ruhrgebiet nach kohlenstoffarmem und erneuerbarem Wasserstoff zu decken.

OCI setzt auf Duisport

Der Umschlag von Energieträgern spielt – neben Containern – in den Zukunftsplanungen für Rotterdam eine entscheidende Rolle. Michiel Messchaert, höchster Repräsentant des niederländischen Hubs in Nordwestdeutschland, hatte kürzlich im HANSA PODCAST von dem hohen Stellenwert berichtet, der sich nicht zuletzt auch in der Versorgung der deutschen Industrie zeige.

in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2045 ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach kohlenstoffarmem Wasserstoff auf mehr als 3 Millionen Tonnen pro Jahr erwartet wird. Auch die Nachfrage nach Methanol werde mit mehr als 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr deutlich steigen. Duisport und der Rotterdamer Hafen wollen deshalb stärker zwischen Politik und Wirtschaft vermitteln, um Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen und notwendige Investitionen und Subventionen zu beschleunigen. Unterstützt werden sie von der Wasserstoff-Initiative »Hy.Region.Rhein.Ruhr«, der sich nun auch der Rotterdamer Hafen angeschlossen hat.

OCI Global und Hafen Rotterdam verbindet langjährige Partnerschaft

OCI Global und der Hafen von Rotterdam haben bereits eine langjährige Partnerschaft. OCI betreibt das einzige Ammoniak-Importterminal dort und ist nach eigenen Angaben auf dem Weg, die Durchsatzkapazität zu verdreifachen, um der steigenden Nachfrage nach Ammoniak als sauberem Brennstoff für schwer abbaubare Sektoren wie die Stahlindustrie gerecht zu werden. Zudem betreibt der Konzern auch ein Methanol-Importterminal und kündigte Anfang des Jahres zwei neue Partnerschaften für grünes Methanol im Rotterdamer Hafen an: mit Unibarge zur Entwicklung des weltweit ersten mit grünem Methanol von OCI HyFuels betriebenen Bunkerkahns mit Dual-Fuel-Antrieb und mit X-Press Feeder Lines zur Lieferung von grünem Methanol. Zuletzt hatte OCI im Rotterdamer Hafen das weltweit erste mit grünem Methanol betriebene Containerschiff der Reederei Maersk mit grünem Methanol bebunkert.

Duisport / Hafen Rotterdam
Wollen gemeinsam die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft aufbauen (v.l.): Wouter Demenint (Hafen Rotterdam), Koen Jellema (Hafen Rotterdam), Alexander Garbar (Duisport), Martin Murrack (Stadtdirektor Stadt Duisburg), Markus Bangen (CEO Duisport), Robert Simons (Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam), Boudewijn Siemons (CEO a.i. & COO Port of Rotterdam Authority), Werner Schaurte-Küppers (Präsident IHK Niederrhein), Annemarie Houtman (Gemeinde Rotterdam), und Ocke Hamann (Geschäftsführer IHK Niederrhein)