Innovationspreis
(v.l.) Stefan Franke, Harm Lenten, Roland Hamata
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Auf der Binnenschifffahrtsmesse STL in Kalkar ist der niederländische Partikulier Harm Lenten mit dem diesjährigen »Innovationspreis Binnenschifffahrt« ausgezeichnet worden.

Der Preis wurde für Lentens Neubau »Antonie« verliehen. Gefördert vom niederländischen Staat war erst vor wenigen Tagen bei Concordia Damen das weltweit erste mit Wasserstoff betriebene Binnenschiff getauft worden.

»Als führendes Versicherungsunternehmen für die bedeutende Transport- und Freizeitbranche Binnenschifffahrt ist es für uns ein hohes Anliegen, den technischem Fortschritt auf den Schiffen und Wasserstraßen in den Fokus zu rücken. Es freut mich, einen Preisträger ehren zu können, der sich aus Sicht der Fachjury unter vielen in die Zukunft gerichteten Projekten in besonderer Weise heraushebt«, sagte Stefan Franke, Prokurist der Allianz Esa.

Das Versicherungsunternehmen stiftete den Preis bereits zum zehnten Mal. »Gerade die Entscheidung für den Energieträger Wasserstoff erfordert zum heutigen Zeitpunkt viel Mut«, so Franke. 10 Mio. € hat der Neubau gekostet, darunter waren 4 Mio. € an Förderung.

Die 135 m lange »Antonie«, an der bei Concordia Damen noch die letzten Ausrüstungsarbeiten erfolgen, wird demnächst regelmäßig auf einer knapp 300 km langen Strecke zwischen dem Seehafen Rotterdam und dem Nobian-Werk in Delfzijl pendeln und Salz für den Chemiekonzern Nobian transportieren. Pro fünftägigem Umlauf sind es knapp 4.000 t und damit ein Viertel mehr als auf dem Vorgängerschiff von Harm Lenten.

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Glücklich getauft: die »Antonie«

Nobian gehört zu den zahlreichen Partnern, die das Wega-Projekt unterstützt haben. Der Konzern hat einen Frachtvertrag über 10 Jahre mit Lenten geschlossen. Der Partikulier aus der Nähe von Utrecht gehört der Genossenschaft NPRC an, die ebenfalls hinter dem Vorhaben stand. Für die technische Ausstattung sorgten unter anderem Koedood für den Antriebsstrang, Nedstack Fuelcell Technology für die Brennstoffzelle, HyEnergy TransStore für die Wasserstoff-Bereitstellung, H2Tech für die Wasserstoff-Container und Lloyds Register Nederland für die Klassifizierung.

»Dieses Projekt liefert aus unserer Sicht eine Blaupause, wie in einem Bündnis vieler Akteure der Lieferkette eine klimafreundliche Binnenschifffahrt künftig funktionieren kann und wie Ideen und praxisnahe Konzepte im Verbund aller Beteiligten in einer Logistikkette künftig umgesetzt werden können«, so Franke.