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Der Getriebehersteller Reintjes hat einen 3D-Drucker im XXL-Format in Betrieb genommen. Das zu Forschungszwecken initiierte Projekt ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes worden.

Gemeinsam mit vier Partnern hat das Hamelner Unternehmen Reintjes in den vergangenen vier Jahren an kreativen Lösungen für Herausforderungen wie den Fachkräftemangel sowie steigende Energie- und Materialpreise geforscht.

Entstanden ist nun ein 3D-Drucker im XXL-Format (Baumraum 4,5 mal 3 mal ca. 1,5 m.), der jetzt in Anwesenheit von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies vorgestellt wurde. »Wir brauchen diese Mutmachertage, an denen wir sehen, dass sich Unternehmen aufmachen und den Weg nach vorne gehen«, unterstrich der SPD-Politiker. Zudem zeige das Projekt, dass Prozesse denkbar und umsetzbar sind.

Lies selbst war gewissermaßen auch der Wegbereiter: »2015 habe ich bei einer Veranstaltung mit Olaf Lies einen kleinen 3D-Drucker präsentiert und etwas darüber erzählt«, erinnerte sich Reintjes-Chef Klaus Deleroi. »Unser niedersächsischer Wirtschaftsminister hat mir dann gesagt, dass ich größer denken müsse.« Das habe er gemacht – und sei nun stolz darauf, was aus diesem Impuls geworden sei.

Reintjes spart Material- und Energie

»Der 3D-Druck bietet gewaltige Vorteile«, unterstrich Daniela Haubold, die das Projekt seit Mitte 2022 leitete. »Die Wertschöpfung bleibt im eigenen Haus und wir sind nicht auf externe Lieferanten angewiesen.« In Summe sinke zudem der Bedarf an Material und Energie – und das führe natürlich zu deutlich geringeren Kosten.

Bei einem zu Beginn dieses Jahres hergestellten Getriebegehäuseteil habe es beispielsweise eine Energieersparnis von 41% gegeben. Überdies sei das Gesamtgewicht um rund 36 % reduziert worden. Vor allem für Sonderanfertigungen sei es lohnenswert, sich genauer mit der additiven Fertigung zu beschäftigen. Im konkreten Fall von Reintjes betreffe das etwa individuelle Gehäuse von Schiffsgetrieben.

Reines Forschungsprojekt, keine kommerzielle Nutzung

Eine Serienfertigung wird es mit dem neuen Gerät hingegen nicht geben: Der Drucker darf ausschließlich zu Forschungszwecken genutzt werden. Und: »Es gibt noch weiteren Entwicklungsbedarf. Wir arbeiten gerade daran, ein Folgeprojekt zu realisieren«, so Haubold.