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Bundesverkehrsminister Volker Wissing macht mehr Tempo bei Genehmigungsverfahren. Ein neues Gesetz soll nun die Infrastrukturvorhaben verkürzen.

Der Deutsche Bundestag hat den Entwurf des Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes letzte Woche verabschiedet. Mit dem von Volker Wissing vorgelegten Gesetzentwurf sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich beschleunigt werden.

Volker Wissing
Bundesverkehrsminister Volker Wissing

»Eine moderne Infrastruktur ist die beste Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand und Wachstum. Deshalb vereinfachen, straffen und digitalisieren wir die Planungs- und Genehmigungsverfahren und sorgen damit für mehr Tempo und Effizienz beim Ausbau und der Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur«, sagt der Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Wissing will Vorhaben beschleunigen

Für ausgewählte Verkehrsinfrastrukturprojekte im Bereich Schiene und Straße wird ein überragendes öffentliches Interesse festgelegt. Dazu zählt auch die Errichtung und der Betrieb von Schnellladeinfrastruktur. Diese Vorhaben sollen künftig deutlich schneller umgesetzt werden können. Außerdem sollen Vereinfachungen für die dringend notwendige Erneuerung zahlreicher Brücken geschaffen werden. Diese können in Zukunft ohne weiteres Genehmigungsverfahren und ohne Umweltverträglichkeitsprüfung erneuert werden. Auch die Digitalisierung der Verfahren für alle Verkehrsträger werde vorangetrieben.

Im Einzelnen bedeutet es:

  • Es erfolgt eine Festlegung des überragenden öffentlichen Interesses für ausgewählte Projekte im Bereich Schieneund Straße (138 Autobahnprojekte des Vordringlichen Bedarfs mit Engpassbeseitigung oder Fest Disponiert mit Engpassbeseitigung), die beschleunigt geplant und gebaut werden.
  • Bei Brücken, die im Zuge der Sanierung an die zukünftige Verkehrsentwicklung angepasst werden, entfallen die Genehmigungspflicht und die Umweltverträglichkeitsprüfung.
  • Planfeststellungsverfahren für den Bau von Straßen, Schienen und Wasserstraßen werden weiter digitalisiert.
  • Für Verkehrsprojekte in allen Bereichen (Straße, Schiene, Wasserstraße, Häfen, Luftverkehr), die zum Kernnetz der Transeuropäischen Netze (TEN) gehören, wird erstmals eine einheitliche Genehmigungsfrist von vier Jahren eingeführt.
  • Der Bau von Radwegen an Bundesstraßen wird beschleunigt und vereinfacht.
  • Um Tempo beim Ausbau von Erneuerbaren Energien zu ermöglichen, werden insbesondere Möglichkeiten für Solaranlagen an Autobahnen optimiert und der Bau von Windenergieanlagen erleichtert.

Der Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich und zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2021/1187 über die Straffung von Maßnahmen zur rascheren Verwirklichung des transeuropäischen Verkehrsnetzes wurde am 3. Mai 2023 vom Bundeskabinett beschlossen, der Bundesrat hat am 12. Mai 2023 seine Empfehlungen verabschiedet. Am 20. Oktober hat der Deutsche Bundestag den Gesetzentwurf verabschiedet. Die 2. Befassung des Bundesrats soll am 24. November 2023 erfolgen. Den vom Bundestag verabschiedeten Entwurf ist hier zu finden.